"Müsli-Check": Ein Drittel der Produkte sind Zuckerfallen

"Müsli-Check": Ein Drittel der Produkte sind Zuckerfallen
Vor allem Schokoflakes und Knuspermüslis erinnern eher an Süßigkeiten als Getreideprodukte. Erfreulich: Die Hälfte der Produkte ist bio.

Bei einem "Müsli-Check" des vorsorgemedizinischen Instituts SIPCAN mit mehr als 500 Müslis und Cerealienprodukte am österreichischen Markt hat sich über ein Drittel der Produkte als Zucker- bzw. Fettfallen entpuppt. "Jedes zehnte Produkt besteht sogar zu mehr als einem Viertel aus Zucker", sagte Nadine Moser, projektdurchführende Diätologin bei SIPCAN. Erfreulich ist hingegen, dass bereits rund die Hälfte der Produkte "bio" ist.

Ein gesundheitsförderndes Frühstück ist die ideale Basis für einen guten Start in den Tag. Auch Getreideprodukte gehören hier dazu, denn sie liefern wertvolle Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. "Es gibt mittlerweile gute Studienergebnisse dafür, dass das Risiko für Übergewicht bei Menschen geringer ist, die regelmäßig frühstücken, als bei jenen, die ihr Frühstück auslassen. Zudem erhöhen Frühstücksmuffel ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um über 20 Prozent", schilderte Friedrich Hoppichler, Vorstand von SIPCAN und Ärztlicher Direktor des öffentlichen Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Salzburg.

Wenig Süßstoffe

Ballaststoffreiche Müslis und ungesüßte Flakes können am Frühstückstisch eine wertvolle Alternative zu Brot und Gebäck sein. Der im vergangenen Jahr erstmals vorgestellte "Müsli-Check" von SIPCAN zeigte jedoch enorme Zuckerfallen auf. "Gerade die bei vielen Kindern beliebten Knuspermüslis, Schokoflakes & Co. erinnern mit ihrem Zucker- bzw. Fettanteil viel eher an Süßigkeiten als an gesunde Getreideprodukte", so das Institut.

Bei der neuerlichen Untersuchung 2022 ist der durchschnittliche Zuckergehalt immerhin von 17,1 auf 16,4 Gramm pro 100 Gramm Produkt gesunken. Erfreulich war SIPCAN zufolge auch, dass der Anteil an Produkten mit Süßstoffen bzw. Zuckeraustauschstoffen mit 1,5 Prozent in diesem Produktsegment eine sehr geringe Rolle spielt. Dennoch war jedes dritte Produkt (35,5 Prozent) immer noch zu süß und/oder zu fetthaltig (2021: 39,4 Prozent).

SIPCAN appellierte nicht nur an die Produzenten, sondern auch an die Konsumenten und Konsumentinnen: "Genießen Sie täglich ein ausgewogenes, ballaststoffreiches Frühstück, kontrollieren Sie bewusst die Nährwerte und Zutatenliste bei Ihrer Produktauswahl und achten Sie gerade bei süßeren Produkten ganz gezielt auf eine moderate Portionsgröße", empfahl Moser.

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