Beauty-Trend: Warum uns Karotten ein bisschen schöner machen

Karottenkuchen mit Marzipankarotten, Zuckerglasur und Pistazien
Karotten sollen nicht nur gesünder, sondern auch schöner machen. Dabei sind sie selbst oft gar nicht die Hübschesten im Gemüsegarten

Es gibt nur Schönheitsköniginnen im Supermarkt. Makellos und gleichförmig warten sie im Plastiksackerl auf den nächsten Kunden. Die perfekten Karotten aus der botanischen Traumfabrik. Ganz anders sieht das im eigenen Garten aus. Da lässt die Natur ihren Launen freien Lauf und produziert Kugelbäuchige, Vierbeinige, welche mit spitzen Nasen und T-Rex-Ärmchen. Diese Deformationen entstehen meist, wenn der Boden zu dicht oder steinig ist: Das Gemüse treibt neue Knospen aus und wächst um das Hindernis herum. Ein Schönheitsfehler, unter dem weder Geschmack noch Qualität leiden. Es ist eher andersrum: Karotten – egal wie dick, dünn oder schrumpelig sollen uns schöner machen. In der Schweiz gibt es das Sprichwort: „Rüebli git schöni Büebli.“ Und auf der Videoplattform Tiktok ist Karottensalat gegen Blässe einer der neuesten Beautytrends. Da ist zwar was dran, aber nur halb.

Vorbereitung: 30 min
Zubereitung: 40 bis 60 min
Portionen: 1 Kuchen

225 g Mehl, etwas mehr zum Bemehlen der Form
150 g Staubzucker
15 g Backpulver
1 Pkg Vanillezucker
50 g Walnüsse oder Mandeln gerieben
1,5 TL Zimt
1 Prise Muskatnuss gerieben 
4 Kapseln Kardamom zerstoßen
250 ml Mineralwasser mit Kohlensäure
50 ml geschmacksneutrales Öl 
80 g frische Karotten fein gerieben 
1 EL  Margarine oder Butter zum Einfetten der Form

Für die Glasur
300 g Staubzucker
Saft von einer Zitrone
Marzipankarotten und Pistazien zum Dekorieren

  • Ofen auf 180 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen
  • Die trockenen Zutaten (Mehl, Zucker, Backpulver, Vanillezucker, Nüsse, Gewürze) gut vermengen
  • Geriebene Karotten, Öl und Mineralwasser dazugeben und zu einem glatten Teig verrühren
  • Eine Kastenform einfetten und bemehlen, Teig hineingeben
  • 40 bis 60 Minuten backen, die Backzeit variiert je nach Ofen 
  • Stäbchenprobe machen, wenn kein Teig mehr kleben bleibt, Kuchen aus dem Ofen holen und abkühlen lassen
  • 300 g Staubzucker und Zitronensaft zu einer dickflüssigen Glasur verrühren und den Kuchen damit bestreichen, mit Marzipankarotten und Pistazien dekorieren

Karotten statt Botox?

Karotten enthalten jede Menge Beta-Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird. Dieses sorgt für gesunde Haut und Augen. Wenn das Beta-Carotin nicht mehr umgewandelt wird, legt es sich in der äußersten Hautschicht ab. Das kann für einen orange-goldenen Teint sorgen. Dazu müsste man aber täglich zumindest ein Bund Karotten essen. Auf Tiktok wird behauptet, dass der hohe Ballaststoffgehalt von rohem Karottensalat die Östrogenaufnahme hemmen soll. Einen solchen Effekt auf die Hormonbalance sieht die Wissenschaft aber nicht.

  • 7,9 Milligramm Beta-Karotin stecken in 100 Gramm Karotten.  Etwas Fett (z.B ein Löffel Olivenöl) dazu verbessert die Aufnahme 
  • 0,1 Kilo CO2 entstehen bei der Produktion von einem Kilo Karotten. In Sachen Klimafreundlichkeit unschlagbar
     

Verwertet wird die Karotte in Suppen, als Beilagen- oder Ofengemüse, Püree, roh im Salat oder in italienischen Pastagerichten. Wer die Karotten püriert, stampft oder raspelt, sollte über ihre Makel hinwegsehen. Die perfekte Symmetrie interessiert spätestens dann niemanden mehr, wenn die Karotte als süß duftender Kuchen aus dem Backrohr kommt (siehe Rezept rechts). Über Umwege macht uns auch der hübscher: Ein schönes Lächeln zaubert Kuchen besser ins Gesicht als jede Faltencreme.

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