
Der Apfelstrudel kommt niemals aus der Mode
Gerade im Herbst tut ein Stück Apfelkuchen gut. Eine kleine Hymne auf diese Kombination aus frisch, süß und kuschelig.
Zimtschnecken mit lila Glasur, Cronuts oder irgendwelche anderen Social-Media-Trends kommen und gehen.
Was bleibt, ist der Apfelstrudel. Dieses kakanische Urgestein ist das Gegenteil des süßen Spektakels: keine virale Mode, sondern kulinarische Kontinuität. Blätterdünner Teig, mürbe Äpfel (am meisten empfohlen: Boskop), Zitronensaft, eine gute Prise Zimt, Brösel, Vanillezucker und natürlich Rosinen – mehr braucht es nicht.
Was für eine Kombination aus Frische und Süße, Heimeligkeit und Knusprigkeit! Eine Wohltat gerade im beginnenden Herbst.
Warum Butte nie fehlen darf
Der Strudel ist auch für die Figur erstaunlich annehmbar: weniger Fett als Sachertorte, kein Übermaß an Buttercreme, eher ein süßer Begleiter als eine Kalorienbombe. So man sich auf ein kleines Stück beschränkt – wobei genau darin die eigentliche Herausforderung liegt.
Gut, für die knusprige Hülle braucht es schon einen wuchtigen Geschmacksträger, sonst wird der Strudel nur halb so gut: „Kann es jemals zu viel Butter sein?“, sagte einmal der Küchenchef des Gmoakellers Roland Wondrak zur freizeit.
Das Wiener Lokal wurde im Vorjahr vom Gasthausguide „Aufgetischt“ als Standort des besten Strudels ausgezeichnet. Natürlich ist der Strudel aufwendig. Wer einmal versucht hat, Strudelteig zu ziehen, weiß: Er muss so dünn sein, dass man die Zeitung darunter lesen kann. Da scheitern nicht nur Anfänger.
Tipp von Alfons Schuhbeck
Alfons Schuhbeck soll man sich nicht in allen Belangen zum Vorbild machen, aber beim Teig hatte er Recht: Den kann man durchaus kaufen, riet er früher im Fernsehen, den kriegt man daheim oft nicht so gut hin. Denn die Magie des Apfelstrudels liegt nicht in der heroischen Teig-Arbeit, sondern in der Füllung.
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