Deutschland: Grüne Politikerin findet Krampus "nicht mehr zeitgemäß"

Der Nikolaus und der Krampus kommen gerne im Doppelpack oder wie hier schon auch einmal zu dritt.
Eine Grünen-Politikerin aus Nordrhein-Westfalen hält den strengen Gehilfen des Nikolaus für überholt.

"Knecht Ruprecht ist nicht mehr zeitgemäß", sagte Josefine Paul (36), Fraktionsvize der Grünen im Düsseldorfer Landtag, der Rheinischen Post. (Anm.: In Deutschland ist der Krampus unter dem Namen Knecht Ruprecht bekannt.)

"Er passt nicht mehr in das heutige Bild der Kindererziehung." Kinder sollten sich auf den Nikolaustag freuen und keine Angst haben. Sie hätten ein Grundrecht auf gewaltfreie Erziehung - und dazu zähle auch psychische Gewalt. "Kindern sollte man grundsätzlich nie drohen", sagte die Sprecherin für Kinder- und Familienpolitik weiter.

Knecht Ruprecht hat dem Brauch zufolge eine Rute dabei für den Fall, dass die Kinder nicht artig waren. Als Ersatz für die Rute schlug Paul vor, Ruprecht könne etwa beim Tragen der Süßigkeiten helfen. Sie sei nicht für dessen Abschaffung generell.

Unterstützung und Kritik

Unterstützung für diesen Vorschlag bekommt sie vom Brauchtumsforscher Manfred Becker-Huberti. Gegenüber der Rheinischen Post spricht er sich dafür aus, den Krampus am Nikolaustag zu Hause zu lassen. Denn nicht das Böse, sondern das Gute sollte am Nikolaustag im Vordergrund stehen.

Etwas anders sieht das der FDP-Politiker Marcel Hafke. Der Nikolaus und der Krampus seien keine Symbole für Kindesmisshandlungen, sondern gute Tradition. "Die Kinder werden zum Glück von den Eltern und nicht von den Grünen erzogen bzw. bevormundet“, schrieb er auf Twitter.

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