Dame Catherine Healy: Frühere Sex-Arbeiterin in Neuseeland geadelt

Aufnahme einer Sexarbeiterin, die am Internationalen Tag zur Beendung von Gewalt gegen SexarbeiterInnen im Jahr 2016 in Mazedonien demonstrierte.
Catherine Healy hat unter anderem eine Initiative für die Reformierung des Prostitutionsgesetzes in Neuseeland gestartet.

Für ihren Beitrag zur Reform des rechtlichen Status von Sex-Arbeitern ist in Neuseeland eine ehemalige Prostituierte geadelt worden. Auf der Liste der Ehrungen anlässlich des Geburtstags der britischen Königin Elizabeth II., die auch Oberhaupt von Neuseeland ist, wurde Catherine Healy am Montag zur "Dame" des neuseeländischen Verdienstordens erklärt.

Eine solche Ehrung habe sie nie erwartet, sagte die 62-Jährige auf Radio New Zealand. "Tatsächlich sage ich immer, dass ich damit rechne, im Morgengrauen festgenommen zu werden - nicht mit so einer enormen Ehrung", sagte Healy. Die Auszeichnung als eine Art Freifrau habe sie "sehr bewegt".

Mentalitätswandel geglückt

Healy hatte sich 1989 an die Spitze einer Initiative gestellt, die für die Legalisierung der Prostitution und einen sicheren Rechtsstatus von Sex-Arbeiterinnen kämpfte. 2003 erreichte sie ihr Ziel: Das Anbieten sexueller Dienste in Bordellen und auf der Straße wurde erlaubt. Für die Sex-Arbeiterinnen gelten seitdem Arbeits-, Gesundheits- und Sicherheitsstandards wie für andere Berufsgruppen auch. Healy habe mit ihrem Engagement zur öffentlichen Gesundheit beigetragen, wurde ihre Ehrung begründet.

Ihre Auszeichnung zeige, dass sich in Neuseeland ein Mentalitätswandel vollzogen habe, sagte Healy in dem Radio-Interview. Den Sex-Arbeiterinnen im Land werde damit vermittelt: "'Okay, es ist okay, Ihr könnt aus der Kälte hereinkommen, Ihr und die Euren."

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