USA: Bewegender Nachlass eines getöteten Polizisten

Ein lächelnder Polizist der Baton Rouge Polizei in Uniform.
In der US-Stadt Baton Rouge wurden am Sonntag drei Polizisten getötet. Einer von ihnen teilte nur wenige Tage vor seinem Tod einen verzweifelten Post auf Facebook.

"Ich bin physisch und emotional erschöpft", schrieb der US-Polizist Montrell Jackson am 8. Juli in einem Facebook-Beitrag, nur wenige Tage vor seiner Ermordung. Am Sonntag wurden Jackson und mindestens zwei weitere Polizisten in Baton Rouge durch Schüsse getötet (der KURIER berichtete). Der mutmaßliche Attentäter von Baton Rouge wurde erschossen. Screenshots des bewegenden Postings von Jackson verbreiten sich derzeit in den sozialen Netzwerken, es ist aber nicht öffentlich einsichtlich. Erika Green, eine Bekannte der Familie, bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AP, dass sie den Beitrag auf seiner Facebook-Seite gesehen habe.

"Herz nicht mit Hass infizieren lassen"

Jackson schrieb weiter: "Ich schwöre bei Gott, ich liebe diese Stadt, aber ich frage mich, ob sie auch mich liebt. In meiner Uniform ernte ich böse, hasserfüllte Blicke, wenn ich sie ablege, werde ich von manchen Menschen als Bedrohung wahrgenommen. Dieser Stadt MUSS und WIRD es besser gehen. Ich arbeite in diesen Straßen dafür, dass jeder Demonstrant, Polizist, Freund oder Angehöriger, der mich sieht und eine Umarmung braucht oder ein Gebet sprechen will, auf mich zählen kann." Im weiteren Verlauf des Beitrags appellierte Jackson an die Menschen, nicht den Hass ihr Herz infizieren zu lassen.

Jackson bezog sich damit vermutlich auf den Fall von tödlicher Polizeigewalt gegen den Afroamerikaner Alton Sterling, der am 5. Juli in Baton Rouge erschossen wurde. Nur einen Tag später wurde der schwarze US-Bürger Philando Castile in St. Paul im Staat Minnesota während einer Verkehrskontrolle von einem Beamten erschossen. Einen Tag darauf wurden fünf Beamte während einer Anti-Rassismus-Demo in Dallas von einem schwarzen Heckenschützen getötet.

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