Der jährliche Wettbewerb um den „Underwater Photographer of the Year“ wurde 1965 in England ins Leben gerufen. Für die aktuelle Ausgabe wurde mehr als 4500 Fotos eingereicht. Die Welt unter der Wasseroberfläche ist seither im Wesentlichen von den gleichen Geschöpfen bevölkert – von bunt schillernden Quallen bis zu gefährlich wirkenden Hammerhaien. Dank Digitaltechnik gelingen aber immer eindrucksvollere Momentaufnahmen von diesem sonst verborgenen Kosmos.
Welt unter den Wellen
Schöne neue Welt unter den Wellen. Mit modernen Kameras lassen sich pro Tauchgang beinahe unbegrenzt viele Bilder schießen. Sie scharf zu bekommen, ist ob des rasanten Treibens schon eine andere Sache. Die Motivsuche zig Meter unter der Meeresoberfläche gleicht sowieso einem Wagnis.
„Die Herausforderung ist, sich zugleich auf das Tauchen und das Fotografieren zu konzentrieren“, erklärt Michael Pyerin aus Brunn am Gebirge das Kniffelige an dieser Kombination. „Es ist möglich, dass man sich fünfzehn Minuten oder mehr Zeit nehmen muss, um das Motiv so zu gestalten, wie man es sich vorgenommen hat.“
Gänsehautfaktor schwimmt mit
Zeit, in der man für alles andere keine Augen mehr hat. Tauchgänge wie diese werden zumindest zu zweit durchgeführt. Aber Tiere schlafen nicht, sobald einmal menschliche Wesen vor ihrer Nase auftauchen. „Gut, wenn man mit weißen Haien taucht, wird man meist in einem Schutzkäfig in die Tiefe gelassen“, erklärt der Berufsfotograf. „Sie sind keine Killer, aber Respekt hat man trotzdem.“
Gänsehautfaktor hin oder her, das Abtauchen in diese Sphären gerät dieser Tage zu einer Befreiung. „Eine dringend benötigte Flucht in die Unterwasserwelt“, nannte so auch einer der Juroren diesen Wettbewerb der tauchenden Fotografen.
Tauchfotos mit Pepp gelingen auch ohne Teilnahme an Wettbewerben, wie obige Aufnahme bewiest. Michael Pyerin schwamm dieses Krokodil in Papua Neuguinea vor die Linse.
Tauch für höheren Sinn
„Wir tauchen unter, damit sich andere daran aufrichten können, sobald sie unsere Aufnahmen betrachten“, erklärt Karim Iliya.
Der Niederösterreicher Michael Pyerin hat an dem Wettbewerb zwar nicht teilgenommen, kann sich aber gut in die Lage seiner Kollegen versetzen. „Ich habe vor dreizehn Jahren mit dem Tauchen begonnen“, erzählt er. „Später lernte ich auch professionelle Unterwasserfotografen kennen und nahm an Fotosafaris teil, vor Mexiko, den Galapagos-Inseln oder vor Papua-Neuguinea.“
Das Paradies im Visier
Auf speziellen Tauchreisen kommt man bis in Regionen, wo das Leben unter Wasser kaum vom Tourismus berührt ist. Pyerin: „Man trifft dort auf Schildkröten oder Robben, die so verspielt sind, dass man sich zurückhalten muss, sie nicht zu streicheln.“
Mehr Natur geht nicht. Fast wie im Paradies. Wie im Traum. Zum Glück haben Taucher wie diese eine Kamera bei der Hand. Und deren Bilder sind tatsächlich ein Traum.
Sehen Sie unten im Clip noch einen Videobeitrag der Gewinnerin Renee Capozzola.
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