„Wir haben eine Krise“: Filmbranche kämpft nun lautstark für Lösung

Filmwirtschaft in Wien
Prominente Filmschaffende und Vertreter der Filmwirtschaft präsentierten eine neue Studie und forderten erneut die Umsetzung einer Investitutionsverpflichtung für Streaminganbieter.

In der seit Monaten angespannten Situation der heimischen Filmförderung spielt sich derzeit viel hinter verschlossenen Türen ab: Eine Arbeitsgruppe tagt (nächster Termin: 13. Oktober), runde Tische werden abgehalten – man hört vieles nur hinter vorgehaltener Hand.

Nun haben sich prominente Vertreter der Filmbranche vor die Presse gestellt, um sich für die Verpflichtung der internationalen Streamer einzusetzen – ein Lösungsansatz, der von Kulturminister Andreas Babler ohnehin präferiert wird, die Umsetzung lässt naturgemäß auf sich warten.

„Wir haben eine Krise in der österreichischen Filmwirtschaft“, sprach es Fachverbandsobmann Alexander Dumreicher-Ivanceanu am Donnerstag in der Wirtschaftskammer deutlich aus und verwies auf die von der Regierung gekürzten Förderungen. Aber es gäbe auch eine Lösung. Einmal mehr pries er die Investment Obligation als Ausweg, ab der zweiten Jahreshälfte 2026 sollte zumindest eine siebenprozentige Gebühr eingehoben werden. In einem Offenen Brief wird in Aussicht gestellt, dass dies jährlich 40 Mio. Euro einbringen könnte.

„Wir haben eine Krise“: Filmbranche kämpft nun lautstark für Lösung

Verena Altenberger.

Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky sieht es als „ wichtige kulturpolitische Maßnahme“, die großen Content-Verteiler ins Boot zu holen. Verena Altenberger als Präsidentin der Akademie des Österreichischen Films, nannte als schlechtes Beispiel, das für jüngst eine Serie die Wiener Hofburg in Riga nachgestellt worden sei. „Film ist das niederschwelligste aller Kulturgüter“, sagte die Schauspielerin. Eines, das nicht nur enorme wirtschaftliche, sondern auch kulturelle und soziale Wertschöpfung sowie politische Relevanz bringe, wie eine neue Studie des European Center for Social Finance zeigen soll.

Man habe in der beauftragten Studie bewusst die inhaltliche Breite des Films zeigen wollen, weil der ökonomische Wert schon vielfach belegt sei, sagte Dumreicher-Ivanceanu. Auch eine #Aufstehn-Petition wurde aufgelegt, dafür warben zudem Regisseur Arash T. Riahi, Co-Präsident von Altenberger, und Schauspielerin Valerie Huber, die den Frauenanteil im heimischen Film lobte, der mit 44% in den Crews klar überm Europa-Schnitt liege. 

Huber abschließend: „Wir müssen den österreichischen Film, dieses Juwel, sichern. 

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