"Handfester Skandal": FPÖ fordert Absage von Hip-Hop-Konzert

Zusammenfassung
- Die FPÖ fordert die Absage des Wien-Konzerts der umstrittenen Rap-Band Kneecap und kündigt eine Anzeige wegen Gutheißung terroristischer Straftaten an.
- Kneecap wurde bereits von mehreren Festivals ausgeladen und sieht sich Vorwürfen der Terrorverherrlichung und antisemitischer Hassreden ausgesetzt, während britische Ermittlungen eingestellt wurden.
- Ein geplantes Screening des Films "Kneecap" in Wien wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt; auch die ÖVP kritisiert eine mögliche Bühne für extremistische Botschaften.
Die FPÖ spricht sich gegen einen Auftritt der Hip-Hop-Band Kneecap im Wiener Gasometer aus und kündigt eine Anzeige wegen Gutheißung terroristischer Straftaten gegen die Formation und den Betreiber des Gasometers an.
"Wer Terrorismus feiert und unterstützt, überschreitet jede rote Linie. Das hat nichts mit Kunst- oder Meinungsfreiheit zu tun", hielt der FPÖ-Politiker Leo Lugner via Aussendung fest. Kneecap hat zuletzt mit pro-palästinensischen Botschaften für Aufregung gesorgt.
Veranstalter Racoon Live Entertainment hat ein Konzert der Nordiren für den 1. September angekündigt. Die Formation tritt für ein unabhängiges Palästina ein. Wegen diversen Parolen wie "Fuck Israel!" auf der Bühne wurden sie bereits von Festivals wie Hurricane und Southside ausgeladen. Kürzlich verweigerten die ungarischen Behörden Kneecap die Einreise für einen Auftritt beim Sziget-Festival. Der Band werden antisemitische Hassreden und Lobeshymnen auf die militante Hamas vorgeworfen.
Ermittlungen der britischen Polizei eingestellt
Die britische Polizei hat jedoch unlängst wegen anti-israelischer Parolen eingeleitete Ermittlungen nach dem Gastspiel von Kneecap auf dem Glastonbury Festival eingestellt. "Die Beweise reichen nicht aus, um eine realistische Aussicht auf eine Verurteilung für jegliches Vergehen zu bieten", begründete die britische Polizei ihre Entscheidung. "Wir haben ein historisches Konzert in Glastonbury gegeben und jeder, der unseren Auftritt gesehen hat, weiß, dass kein Gesetz gebrochen wurde", verkündete Kneecap daraufhin.
"Diese Gruppe ist dafür bekannt, Hamas und Terror in ihren Texten zu verherrlichen. Dass eine solche Veranstaltung mitten in Wien stattfinden darf, ist ein handfester Skandal", meinte Lugner. Der FPÖ-Politiker fordert die Behörden auf, "unverzüglich ein Veranstaltungsverbot auszusprechen".
Eine APA-Anfrage an den Betreiber der Konzerthalle im Gasometer blieb bisher unbeantwortet. In Österreich waren Kneecap zuletzt vor drei Jahren Gast am Frequency Festival in St. Pölten.
"Kneecap"-Screening in Wien abgesagt
Ein Screening des Films "Kneecap", der die Geschichte der Rapper nacherzählt, wurde vor kurzem in Wien abgesagt. So wollte der Verein Volxkino den Film im Rahmen des Wiedner Kultursommers in einem Park zeigen, sah aber letztlich wegen "Drohungen" und "Sicherheitsbedenken" davon ab, wie die "Kronen Zeitung" berichtete. ÖVP-Gemeinderätin Caroline Hungerländer bezeichnete es als "völlig inakzeptabel", dass ein mit Steuergeld finanzierter Kulturverein "Terror-Verherrlichung und Antisemitismus" eine Bühne biete.
Auch Johannes Pasquali, Bezirksparteiobmann der ÖVP-Wien, sprach sich in einer Aussendung gegen "extremistische Botschaften, unter dem Deckmantel von Kunst und Kultur" aus.
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