Westbam bei den Osterfestspielen: Tristan und Isolde gehen tanzen

Westbam baute u. a. Soundeffekte und eine Roland TR-808-Bass-Drum ein: „Das hätte Wagner sicherlich auch ganz gut gefunden“
Der deutsche Techno-DJ wusste bis vor eineinhalb Jahren (fast) nichts über Richard Wagner. Dennoch wagt er sich an dessen Werk

Am 6. April kommt es bei den Salzburger Osterfestspielen in der Felsenreitschule zu einer Premiere, der Wagnerianer  mit Sorgenfalten auf der Stirn entgegenblicken. Denn wie soll das, bitteschön,  klingen, wenn bei „Westbam meets Wagner“ unterkühlte Beats und fiebrige Synthesizersounds auf schwebende Streicherklänge treffen, also „Tristan und Isolde“ auf eine Techno-Party gehen?

Überraschend gefällig. Zumindest kommt man zu diesem Urteil, wenn man sich durch die ersten im Internet auffindbaren Soundschnipsel hört, die Westbam, der eigentlich Maximilian Lenz heißt, online gestellt hat. Der deutsche Produzent und DJ, der seit 40 Jahren hauptberuflich als Raver unterwegs ist, wurde vor eineinhalb Jahren von den Osterfestspielen gefragt, ob er sich dem epochalen Werk von Richard Wagner annehmen kann. Noch am selben Abend hat er gedacht: „Das kann nicht klappen“. Einerseits.

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