Von Miniaturen zu Monumenten: Keramikkünstler Laurence Sturla im Porträt

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Der in Wien lebende Brite gilt als radikale Stimme der Bildhauerei. Seine Arbeit verschiebt die Grenzen der Keramik hin zur freien Skulptur

Von Liudmila Anoshenkova

Wer vor den neuen Skulpturen Laurence Sturlas steht, der könnte glauben, sich in einer Welt nach der Zukunft zu befinden. In einer Zeit, in der schon alles geschehen ist. Ganze Landschaften aus Keramik. Schichtungen, Kollisionen, Öffnungen. Die Oberflächen sind rau, sandig, manchmal fast metallisch. Es wirkt, als hätte jemand ein zukünftiges Maschinenarchiv ausgegraben – konserviert im Material der Vergangenheit.

Der 33-jährige Laurence Sturla, der aus Großbritannien stammt, aber seit Jahren in Wien arbeitet, gilt als einer der radikal neuen Stimmen der keramischen Bildhauerei. Bekannt wurde er allerdings für eher miniaturhafte Skulpturen. Und jetzt diese gigantischen, dreiteiligen Keramikruinen. Wie konnte es dazu kommen, dass ein junger Künstler eine solche Metamorphose durchlebt? Und wie arbeitet er als Einzelner überhaupt an solch überdimensionierten Werken?

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