Die Geschichte des Schauspielers Angus Cloud begann im New Yorker Distrikt Brooklyn: Der Kalifornier war mit 17 in mit einem One-Way-Ticket an die Ostküste gezogen und jobbte, als ihn die Castingspezialistin Eléonore Hendricks ansprach. Sie suchte nach neuen Gesichtern für den Piloten der Serie „Euphoria“, basierend auf dem Drehbuch von Schauspieler Sam Levinson.
Zunächst habe er sie für eine Betrügerin gehalten, erzählte Cloud später in einem Interview. Er gab dem Drängen aber nach. Und landete die Rolle seines Lebens. In „Euphoria“, einem Coming-of-Age-Drama, spielte er den Drogendealer Fezco.
Die Serie entpuppte sich als Hit der Gen Z, mit allen thematischen Ingredienzen der jungen Zielgruppe: Psychische Probleme, Identitätsfragen und – im Falle von „Euphoria“ – viele Drogen und Gewalt.
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HBO landete mit der Produktion den größten Hit nach „Game of Thrones“. Getragen wurde sie neben einem großartigen Cast vor allem von jenem Mann, der kein Schauspieler war: Angus Cloud als Fezco, dem netten Dealer mit der Narbe auf dem Kopf. Angesichts dessen, dass Superstar Zendaya in dem Drama mitspielte, sagt das viel über die Strahlkraft des Newcomers aus.
Der stets stoned wirkende Skater
Mochten andere sich in Method Acting verlieren und in ihren Rollen komplett aufgehen, spielte der einen jungen Mann, der sehr viel von seinem eigenen kulturellen Background repräsentierte: Der stets stoned wirkende Skater in teuren Streetwear-Labels bis hin zur Unterhose; die ihm eigene Art zu sprechen, in der er Worte ineinander zu ziehen schien. Der Rhythmus, in dem er seine Zeilen im Inner-City-Slang vor sich hin sprach: Cloud war mehr als ein Schauspieler. Er hatte eine echte Story. Der Mann war real.
Die Narbe auf seinem Kopf? Echt.
Als Jugendlicher war er in eine Baugrube gestürzt und fast an einer Hirnblutung gestorben. Die zurückhaltende Bescheidenheit? Echt. Auch wenn ihn Variety und Co. als neuen Hype-Star porträtierten: Besonders schlau wurden die Interviewer nicht aus dem Mann, der oft minutenlang schwieg. Man inszenierte ihn also mit noch teurerer Streetwear und fotografierte ihn für Magazincovers. Er blieb ungreifbar. Er war nicht hübsch, aber unglaublich attraktiv. Und wirkte neben klassischen Schönheiten wie der eigentliche Mittelpunkt.
Wie kompliziert die persönlichen Angelegenheiten Clouds waren, zeigte sich, als jüngst sein Vater verstarb. Er war in Trauer, als er selbst im Zuhause seiner Familie in Oakland unter unklaren Umständen verstarb.
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