Viennale: Erneut Besucherplus und Filmpreis für Ulrich Seidl

Menschen entspannen sich am Strand, während andere im Hintergrund stehen und ein Segelboot auf dem Wasser fährt.
Juri Rechinsky gewinnt mit Dokumentarfilm "Sickfuckpeople". Auslastung leicht gesunken.

Auch die 51. Viennale, die am Mittwochabend zu Ende geht, kann mit einem Besucherplus bilanzieren. Mit 97.400 Gästen konnten man die Zahl von 96.900 Besuchern im Jubiläumsvorjahr erneut steigern. Die Gesamtauslastung sank hingegen von 79,6 auf 77,8 Prozent. Über den Wiener Filmpreis in der Kategorie Spielfilm kann sich Ulrich Seidl mit seinem Trilogie-Teil "Paradies: Liebe" freuen, in der Sparte Dokumentarfilm wird Juri Rechinsky für "Sickfuckpeople" ausgezeichnet.

Erneut Seidl

Die Viennale richtet traditionell keinen Wettbewerb aus, vergibt am Ende aber dennoch Preise, so für die besten österreichischen Filme des vergangenen Jahres. Ulrich Seidl, der unter anderem seinen nun prämierten Film im Vorjahr aus Protest gegen die projektierten Spielzeiten von der Viennale zurückgezogen hatte, darf sich nun über 12.000 Euro in Geld- und Sachpreisen freuen. Er kann die Auszeichnung allerdings nicht persönlich in Empfang nehmen.

Ebenfalls mit 12.000 Euro in Sach- und Geldwert wird Juri Rechinsky für seine Dokumentation "Sickfuckpeople" geehrt - nachdem er bereits unter anderem in Sarajevo triumphieren konnte. Rechinsky kann sich auch über den Mehrwert-Filmpreis der Ersten Bank freuen, der heuer paritätisch auch an Gustav Deutschs Experiment "Shirley. Visions of Reality" geht. Beiden Gewinnern wird nun ein Monat Aufenthalt in New York ermöglicht.

Publikumspreis für "merkwürdige Kätzchen"

Der Fipresci-Preis der internationalen Filmkritik für den besten Erst- oder Zweitfilm im Festivalprogramm geht an Rebecca Zlotowskis "Grand Central", der teils in Österreich gedreht wurde. Der Publikumspreis der Leserjury der Tageszeitung "Der Standard", der ein Werk empfehlen soll, das noch keinen Verleih in Österreich hat, geht mit Ramon Zürchers "Das merkwürdige Kätzchen" nach Deutschland.

Zufriedene Bilanz

Jackie Stewart und ein Mann mit Bart posieren vor dem Viennale-Filmfestival.
John Young Jackie Stewart, Hans Hurch 28.10.2013, Wien, Gartenbaukino, Premiere
Direktor Hans Hurch zeigte sich dabei in einer Aussendung mit der heurigen Viennale vollends zufrieden: "Für mich persönlich war die jetzt erfolgreich zu Ende gehende Viennale eines der schönsten und gelungensten Festivals der letzten Jahre." 116 der insgesamt 356 Vorstellungen seien ausverkauft gewesen, wobei die Special Programs Wilde Ethnografie, Asian Delights sowie das Sammelprogramm Das Rohe und das Gekochte überraschend hohen Zuspruch erzielt hätten.

Hinter den Erwartungen blieben hingegen das Programm zum philippinischen Filmemacher John Torres und einzelne Kurzfilmprogramme. Auch die gemeinsam mit dem Filmmuseum veranstaltete Retrospektive Jerry Lewis, die noch bis 24. November läuft, wird hochgerechnet nur rund 4.600 Besucher verzeichnen. Die Rückgänge bei der Auslastung führt man bei der Viennale auf die zusätzliche 11-Uhr-Schiene im Gartenbaukino zurück. Dafür konnte man bei der Zahl der Gäste mit 170 Regisseuren und Schauspielern einen Rekord vermelden.

www.viennale.at

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