Wegen falscher Strache-Passage: Verlag ruft Buch von Festwochen-Chef Rau zurück

Der Berliner Verbrecher Verlag ruft das im Frühjahr erschienene Buch „Widerstand hat keine Form, Widerstand ist die Form“ des Wiener Festwochen-Intendanten Milo Rau zurück.
Wie die „Presse“ am Montag online berichtete, behauptet Rau darin - tatsachenwidrig, wie sich herausstellt -, der ehemalige FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache habe ein bekanntes SS-Lied gesungen.
In einem Statement, das der Verlag auf seiner Website sowie auf Facebook publizierte, heißt es: „Wir stellen in dem Buch 'Widerstand hat keine Form Widerstand ist die Form' auf Seite 100 die Behauptung auf, Heinz-Christian Strache hätte das SS-Lied 'Wir schaffen die siebte Million' gesungen. Diese Behauptung widerrufen wir als unwahr. Wir entschuldigen uns für diese falsche Behauptung.“ Unterzeichnet ist der Widerruf von den beiden Verlagsleitern sowie von Milo Rau selbst.
In einem weiteren Posting werden Buchhändler aufgerufen, "Exemplare des Buches aus dem Handel zu nehmen und an den Verlag zu remittieren oder zu vernichten." Eine Neuausgabe des Buches in einer korrigierten Fassung soll im Oktober erscheinen.
„Widerstand hat keine Form, Widerstand ist die Form“ ist eine Sammlung von Reden und Essays des Regisseurs. Wie der "Presse"-Bericht nahelegt, hat Rau in seinem Text vermutlich Heinz-Christian Strache mit der Liederbuch-Affäre rund um den nunmehrigen niederösterreichischen Landeshauptmann-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) kurzgeschlossen. In einem Liederbuch von dessen Burschenschaft "Germania" fanden sich Lieder mit antisemitischen und gewaltverherrlichenden Texten - darunter auch jenes mit der von Rau zitierten Textzeile, die sich auf die Ermordung von mehr als sechs Millionen Juden im Holocaust bezieht.
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