"Tristan und Isolde": Szenisch ödes Stückwerk, musikalisch Licht und Schatten

"Tristan und Isolde": Szenisch ödes Stückwerk, musikalisch Licht und Schatten
Richard Wagners Werk in einer Neuproduktion von Regisseur Calixto Bieito an der Wiener Staatsoper.

Als „nicht greifbar“ bezeichnete Dirigent Philippe Jordan Richard Wagners „Tristan und Isolde“ im KURIER-Gespräch. Wobei sich der Musikdirektor der Wiener Staatsoper auf die musikalische Seite bezog. Aber auch für Regisseure ist Wagners „Handlung in drei Aufzügen“ wohl kaum greifbar. Denn in Sachen Aktion passiert wenig bis nichts. Ja, Tristan und Isolde sind ein zum Scheitern verurteiltes Liebespaar, das nur im Dunkel der Nacht oder im Tod zur ewigen Vereinigung finden kann. Ein Seelendrama also, das mehr metaphorisch denn konkret daherkommt.

Auf Metaphern setzte daher auch Regisseur Calixto Bieito, der nach vielen Aufregungen im Vorfeld – bei Wagner ist die Betriebstemperatur des Publikums schon vor der Premiere höher, als bei anderen Werken – genau auf diese Sehnsuchtsebene setzen wollte, aber mit einem massiven Buhorkan abgestraft wurde.

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