Ticketverkäufer Eventim: "Unsere Systeme können Impfausweise lesen"
Für den Ticketverkäufer CTS Eventim ist es denkbar, dass Veranstalter künftig bei ihren Events einen Corona-Impfnachweis fordern. "Wenn es genug Impfstoff gibt und jeder sich impfen lassen kann, dann sollten privatwirtschaftliche Veranstalter auch die Möglichkeit haben, eine Impfung zur Zugangsvoraussetzung für Veranstaltungen zu machen", sagte Eventim-Chef Klaus-Peter Schulenberg der Wirtschaftswoche.
"Wir haben unsere Systeme so eingerichtet, dass sie auch Impfausweise lesen können", erklärte der Vorstandsvorsitzende weiters.
Ö-Ticket: Bedingungen legt Veranstalter fest
Auch Österreich-Chef Christoph Klingler (hierzulande gehören etwa Tickethändler oeticket sowie Konzertveranstalter Barracuda Music zur Eventim-Gruppe) betonte auf APA-Nachfrage, dass die Bedingungen zum Einlass dem Veranstalter überlassen sein sollte. "Sprich er soll entscheiden, ob nur geimpfte Besucher kommen dürfen oder aber ob sowohl geimpfte als auch getestete mit unterschiedlichen Konsequenzen und entsprechendem Aufwand und Kosten eingelassen werden."
Voraussetzung dafür seien aber "zuallererst die seitens der Regierung dafür klar zu definierenden Konsequenzen bzw. Rechtsfolgen der Impfungen", so Klingler. "Wenn ausreichend Impfungen zur Verfügung stehen, dann müssen persönliche Beschränkungen für einen geimpften Besucher wegfallen, sofern die Ansteckungsgefahr/Viruslast dem nicht entgegensteht. Damit stellt sich auch die Frage, wie mit nicht geimpften Besuchern umzugehen ist."
Klingler sieht dabei letztlich die Behörden am Zug, seien doch entsprechende "Identifikations-Standards" wesentlich. "Also dass Impfungen und Testergebnisse rasch zu verifizieren sind." Dabei führte er einen digitalen Impfpass, eine digitale Ausweisplattform sowie eine klare Test-Auslesbarkeit ins Treffen. "Dass man hier nach zehn Monaten immer noch keine Lösungen hat, ja scheinbar noch nicht einmal ernsthaft daran arbeitet, ist der wahre Skandal. Unsere Systeme wären darauf vorbereitet."
CTS Eventim mit Vergabe von Impfterminen beauftragt
In Deutschland, genauer gesagt in Schleswig-Holstein, hat das Gesundheitsministerium unterdessen CTS Eventim mit der Vergabe von Impfterminen beauftragt. Für das Unternehmen ist das ein neues Geschäftsfeld in Zeiten, in denen durch die Coronabeschränkungen die Veranstaltungsbranche weitgehend brach liegt. Mit anderen deutschen Bundesländern sei man im Gespräch für eine Zusammenarbeit, wenn mehr Impfstoff verfügbar sei, so Schulenberg. "Je schneller die Bevölkerung geimpft ist, desto schneller können auch Veranstaltungen wieder stattfinden." Vor allem gehe es aber darum, "einen Beitrag zu leisten, damit wir alle diese Pandemie baldmöglichst überwinden", sagte er.
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