This Human World: Filme für eine bessere Welt

Diese junge Chinesin könnte Ihr Handy zusammengebaut haben.
Zum bereits elften Mal bietet Wiens internationales Menschenrechtsfilmfestival "This Human World" eine Plattform für gesellschaftspolitisches und sozialkritisches Kino. Noch bis 10. Dezember.

Werfen Sie einen Blick auf Ihr Smartphone. Wo wurde es produziert? China, oder? Denn von dort stammt der Großteil der heute produzierten Handys – zusammengebaut von jungen und billigen Arbeitskräften in den Fabriken von Shenzhen oder Guangzhou. Dass die Arbeitsbedingungen in dieser Industrie mehr als bedenklich sind, ist bekannt. Aber vielen auch egal. Denn jedes Jahr muss es ein neues Smartphone sein.

Mehr als drei Jahre lang begleitete Heather White mit teilweise versteckter Kamera Yi Ye Ting, der sich gegen den Gebrauch von verbotenen und giftigen Chemikalien in den Fabriken einsetzt. Der Film „Complicit“, der am 9. 12. um 18 Uhr im Rahmen des Filmfestivals This Human World zu sehen sein wird, erlaubt auch seltene Einblicke in gegenwärtige Proteste in China.

Und was passiert eigentlich mit den ganzen alten Smartphones? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Dokumentarfilm „Welcome To Sodom – Dein Smartphone ist schon hier“ der beiden österreichischen Filmemacher Christian Krönes und Florian Weigensamer. Damit geben sie dem Zuseher einen Einblick in die unfassbare Lebensrealität einer Vielzahl an Kindern, Frauen und Männern inmitten Europas größter Müllhalde, die sich natürlich außerhalb von Europa befindet: Unser Elektroschrott findet zumeist in Agbogbloshie (Ghana) seine letzte Destination, ohne Rücksicht auf die Schicksale derer, die am untersten Ende der globalen Wertschöpfungskette stehen. Dystopisch, aber leider real.

„Welcome To Sodom“, zu sehen am 5. 12. um 19 Uhr im Gartenbaukino, ist ebenfalls Teil des umfassenden Filmangebots, das noch bis 10. 12. bei This Human World gezeigt wird. Die elfte Ausgabe des Festivals rückt in fünf Wiener Kinos (Gartenbaukino, Stadtkino im Künstlerhaus, Filmcasino, Top Kino und Schikaneder) sowie der Brunnenpassage in über 100 Beiträgen die Rechte der Menschen und deren Durchsetzung in den Fokus.

 

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