Versteckt Taylor Swift Hinweise auf "Life of a Showgirl"?

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Laut rätselfreudigen Fans hat sich Taylor Swift von einem ganz bestimmten Gemälde für ihr neues Album-Cover "Life of a Showgirl" inspirieren lassen. Und nicht nur das.

Vor kurzem hat Taylor Swift ein neues Album angekündigt. "Life Of A Showgirl" heißt es und wird im Oktober erscheinen. Allein der Titel hat in den Sozialen Medien schon eine Reihe von Memes inspiriert. Da fanden sich dann Showgirls aller Art, angefangen bei Pamela Anderson und Jamie Lee Curtis, die im Film "The Last Showgirl" nicht so glamourös funkeln wie Taylor Swift. Aber auch Sarah Jessica Parker als Carrie Bradshaw mit Zylinder vor dem Rollenspielsex mit Mr. Big wurde aus den Archiven geholt. Ein Account von "Shrek" postete den gestiefelten Kater bei triumphaler Bühnenshow. Dragqueens bekamen hier ebenso ihren Auftritt wie Miss Patty, die exzentrische Tanzlehrerin aus der Serie "Gilmore Girls" und Miss Piggy.

Das Cover von Taylor Swifts "Life of a Showgirl"

Easter Eggs

Fans begannen gleichzeitig, nach versteckten Hinweisen, sogenannten Easter Eggs, zu suchen, wie es eine althergebrachte Tradition unter Swifties ist. Und bald kamen sie auf eine Spur, die direkt in die Kunstgeschichte führt. Es fiel auf, dass das Cover des neuen Albums in der visuellen Konzeption an ein bestimmtes, sehr berühmtes Bild der Präraffaeliten erinnert. Swift – liegend - steht auf dem Bild das Wasser bis über den Hals. Da der erste Track der neuen Platte "The Fate of Ophelia" heißt, fühlte man sich bestätigt: Swift zitiert hier das Bild "Ophelia" von John Everett Millais von 1852.

Das Gemälde Ophelia von John Everett Millais

Ophelia, die schönste Wasserleiche der Kunstgeschichte (John Everett Millais, 1852)

Ophelia kennt man als die Frau, die Hamlet in William Shakespeares gleichnamiger Tragödie heiraten soll, aber der hat ja letztlich doch andere Pläne. Daher kennt man Ophelia als die wohl schönste Wasserleiche der Literaturgeschichte. Dieses Image wiederum ist nicht wenig geprägt von Millais Gemälde, in dem die tote Ophelia mit ausgestreckten Armen umringt von Wildblumen treibt, an das sich Swifties nun erinnert fühlen. 

Sie ist übrigens nicht die erste im Popgeschäft, die sich von diesem Motiv beeinflussen ließ: Schon auf dem Single-Cover von Nick Caves "Where the Wild Roses Grow" trieb Duett-Partnerin Kylie Mi­nogue im Wasser herum.

Aufmerksamen Seherinnen und Sehern des Podcasts "New Heights" ist noch mehr aufgefallen. In diesem Medium ihres Verlobten Travis Kelce hat Swift ja erstmals das Albumcover präsentiert. Im Hintergrund standen in einem Buchregal – neben für Sportstars erwartbaren Memorabilien wie Helmen und Actionfiguren auch Bildbände über Bildende Kunst.  Andy Warhol, Marc Chagall, Kasimir Malewitsch, Hilma af Klint, Jean-Michel Basquiat, Ai Weiwei sind da genauso vertreten wie die Designikonen Dieter Rams und Charles and Ray Eames. Auch Walter Chandohas berühmte Katzenfotos erspähte ein Fan – Swift hat ja selbst zwei Katzen.

Retrospective Mark Rothko at Louis Vuitton Foundation

Verräterisches Orange

Auch Mark Rothko wurde im Bücherbrett entdeckt. Laut Easter-Egg-Experten natürlich auch nicht zufällig: Mit den orangeroten Farbflächen im Booklet sowie der komplett in Orangerot gehaltenen Vinylplatte soll Swift auf den US-amerikanischen Expressionisten und sein Faible für den Farbton anspielen. Der Unterschied ist, dass Rothko seine Bilder nie in Glitzer getunkt hat.

Was das nun alles eigentlich bedeutet? Außer, dass Taylor Swift ihr kunsthistorisches Wissen vor sich herträgt? Ist unklar. Aber auch nicht so wichtig. Denn bei der Ostereiersuche ist für Swifties der Weg das Ziel. 

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