"Serge" nach Yasmina Reza: Nicht jeder Roman muss dramatisiert werden

Drei Geschwister: Roland Koch als Serge, Alexandra Henkel als Nana und Michael Maertens als Jean
Respektabler Betroffenheitssonderapplaus: Regisseurin Lily Sykes mit einem exzellenten Ensemble im Akademietheater.

Yasmina Reza, die französische Autorin mit jüdisch-iranisch-ungarischen Wurzeln, weiß, wie man wunderbare Stücke schreibt. Das hat sie in den letzten drei Jahrzehnten hinlänglich bewiesen – etwa mit „Kunst“, „Drei Mal Leben“ oder zuletzt „Bella Figura“. Es dürfte also einen Grund haben, warum sie die Geschichte von drei Geschwistern, die durch den Tod ihrer Mutter mit der Shoah konfrontiert werden, als Roman konzipierte. Auch wenn es in diesem, vor etwas mehr als einem Jahr veröffentlicht, äußerst pointierte Dialoge gibt.

Doch die Direktion der Burg wusste es besser als die Autorin: Sie beauftragte die britische Regisseurin Lily Sykes, zusammen mit Andreas Karlaganis eine Bühnenfassung zu erstellen – und diese am Akademietheater zur Uraufführung zu bringen.

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