Schauspiel Graz: Die kahle Sängerin ist ein Mann – und hat Haare

Man hat sich eigentlich nichts zu sagen: Moritz Grove, Beatrice Frey, Frieder Langenberger und Evamaria Salcher
Regisseurin Anita Vulesica macht gute Laune und ergänzt Eugène Ionesco mit der Botschaft der Beatles: "All You Need Is Love"

Vielleicht hat Claus Peymann so etwas wie eine Ionesco-Renaissance eingeläutet: 2016 kam im Berliner Ensemble, das er damals noch leitete, „Die Stühle“ heraus. Er selbst inszenierte das Stück am Akademietheater: krankheitsbedingt mit einem Finish von Leander Haußmann im Winter 2019, ein Riesenerfolg. Im Herbst 2021 schließlich realisierte Claus Peymann in den Kammerspielen des Josefstädter Theaters „Der König stirbt“.

Und nun folgte am Grazer Schauspielhaus „Die kahle Sängerin“. Eugène Ionesco wollte sich in seinem allerersten Stück (aus 1948) über das konventionelle Theater lustig machen und negierte alle Gesetze der Logik. Es dominieren sich widersprechende Aussagen nach dem Vorbild von „Dunkel war’s, der Mond schien helle“. Die Zeile „schweigend ins Gespräch vertieft“ gilt ganz besonders. Denn Ionesco erzählt vom britischen Ehepaar Smith, das sich wortreich nichts zu sagen hat. Überraschend erscheinen die eingeladenen Martins. Eine Kommunikation vermag nur rudimentär zu entstehen, man behilft mit Floskeln und sonderbaren Anekdoten.

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