Wetten, dass .. Thomas Gottschalk eine ganz besondere ROMY bekommt?

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Die Platin-ROMY für das Lebenswerk hat er schon. Aber im Falle von Thomas Gottschalk ist das nicht genug. Bei der heurigen Gala bekommt der große Entertainer einen besonderen, erstmals vergebenen Preis.

Manchmal ist das Lebenswerk nicht genug: Thomas Gottschalk erhält für seinen unübertroffenen Beitrag zur Samstagabendunterhaltung bei der Gala am 28. November in Kitzbühel die erste Swarovski© KristallROMY, einen besonderen Preis für eine wahre TV-Legende. 2014 erhielt Gottschalk die Platin-ROMY für das Lebenswerk. 

Seither hat er ein weiteres Jahrzehnt die Fernsehlandschaft geprägt wie kein Zweiter. Nach seiner Ankündigung, nach fast einem halben Jahrhundert im Showgeschäft nun vom Samstagabend Abschied zu nehmen, ehrt ihn die KURIER ROMY mit dem neu geschaffenen Sonderpreis, der heuer statt der Platin-ROMY vergeben wird.

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Über diese hatte sich Gottschalk 2014 gefreut: „Jetzt, wo ich die Platin-ROMY habe, gibt es kaum noch Möglichkeiten, mich zu steigern“, sagte er damals. „Ich muss auch niemandem mehr etwas beweisen und stelle zudem fest, dass sich mein Geschäft und das Publikumsverständnis von Unterhaltung stark gewandelt hat. Ich bin nur bis zu einem gewissen Punkt flexibel. Wenn dieser Punkt erreicht ist, werde ich ohne zu klagen ins Abendrot reiten und mich mit meinem Privatleben beschäftigen.“

Prägend

Dieser Abschied sollte – zum Glück für das Publikum – noch mehr als zehn Jahre dauern. „Ich habe 35 Jahre lang den Samstagabend betreut und im Griff gehabt“, sagte Gottschalk in der RTL-Show „Denn sie wissen nicht, was passiert“ im Mai. Er habe aber immer betont: Wenn der Tag erreicht sei, an dem er älter sei als der Papst, müsse Schluss sein – der neugewählte Pontifex Leo XIV. ist 69 Jahre alt.

Nun also nimmt er Abschied von einer Bühne, die er in den vergangenen Jahrzehnten geprägt hat wie kein anderer. Gottschalk ist einer der erfolgreichsten Showmaster in der Geschichte des deutschsprachigen Fernsehens. Er steht in der Tradition von Legenden wie Rudi Carrell (1934 – 2006), Hans Rosenthal (1925 – 1987), Joachim Fuchsberger (1927 – 2014) und Hans-Joachim Kulenkampff (1921 – 1998).

In der großen Zeit von „Wetten, dass..?“ versammelte Gottschalk zuweilen fast 18 Millionen Menschen vor dem Bildschirm. Für „Wetten, dass..?“ empfahl er sich 1983, als er eine auffällige Performance als Außenreporter hinlegte. Aus 80 Metern wollte einer dem anderen eine Weintraube in den Mund werfen. Das misslang zwar, aber Gottschalk lieferte ein Pointenfeuerwerk. Wettpatin Maria Schell hatte angekündigt, sollte die Wette verloren gehen, mit Plácido Domingo ein Duett singen zu wollen. Gottschalk rief in der Außenstelle, er höre „ein Flugzeug vorbeifliegen. Das ist Plácido Domingo auf der Flucht.“

Vier Jahre später vertraute ihm Frank Elstner „seine“ Sendung an. Gottschalk war im Hauptabend angekommen. Dort wurde der große Mann mit der angenehmen Stimme zum Fernsehonkel der Nation. Gottschalk lieferte genau das Maß an Abenteuer, das das Land am Samstagabend noch aushielt. Selbst seine modischen Experimente waren eine wohlkalkulierte Aufmüpfigkeit.

Schmäh

Zu Österreich hatte er eine besondere Beziehung: „Ich liege mit meinem Gesamtwerk ungefähr zwischen Thomas Bernhard und Peter Alexander, damit bin ich den Österreichern wahrscheinlich näher als meinen eigenen Landsleuten“, sagte er 2014. „Es gibt zwar keine deutsche Übersetzung für Schmäh, aber ich habe jede Menge davon verzapft und war damit immer auch ein bisschen der österreichische Botschafter in der deutschen Fernsehunterhaltung. Und wenn ich mich recht erinnere, war meine Quote in Österreich im Vergleich meistens noch etwas höher als die deutsche.“

Und er betonte: Er habe sich „den Beifall nie alleine verdient, denn ich hab’ ja immer etwas präsentiert: verrückte Wetten, abgefahrene Kandidaten, Hollywoodgrößen, Showstars. Aber das Publikum hat mir das abgenommen, und dafür bin ich dankbar. Ich habe mich auch gerne dafür beklatschen lassen.“

Und den nächsten Applaus gibt es mit Sicherheit – bei der ROMY-Verleihung in Kitzbühel am 28. November.

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