Oskar Kokoschka-Preis an Ashley Hans Scheirl und Jakob Lena Knebl

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Das Duo, das u. a. den österreichischen Biennale-Beitrag 2022 gestaltete, erhält den mit 20.000 Euro dotierten Kunstpreis

Der Oskar-Kokoschka-Preis 2026 geht an das österreichische Künstler* innen-Duo Jakob Lena Knebl und Ashley Hans Scheirl - das gibt Ulrike Kuch, Rektorin der Universität für angewandte Kunst Wien, am Donnerstag via Aussendung bekannt. Scheirl und Knebl konnten mit ihrer gemeinsamen Arbeit, die Malerei, Design und Installation umfasst, in den vergangenen Jahren viel Aufmerksamkeit erregen - nicht zuletzt als Vertreter*innen Österreichs bei der Venedig-Biennale 2022. Bis 1. Februar rückt die Schau „In & OUt of Painting“ im Belvedere 21 das Werk von Ashley Hans Scheirl in den Fokus. 

Queer wie Kokoschka

„Wenngleich sie beide auch unabhängig voneinander starke, eigenständige Oeuvres aufweisen, ehrt die Jury beider Auftritte als Duo als eine medial vielschichtige künstlerische Praxis, die durch den wechselseitigen Bezug ihrer Arbeiten eine präzise performative Weiterentwicklung von Konzeptkunst, Malerei und Installation ermöglicht“, heißt es in der Jurybegründung. „Die in den künstlerischen Arbeiten stets sichtbare, inspirierende Thematisierung von queer-feministischen und Trans*-Körperdiskursen weist direkte, zuweilen explizite Bezüge zur Auseinandersetzung mit Geschlechtsidentität und Sexualität in der Moderne auf, wie sie auch das Werk von Oskar Kokoschka prägt.“

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 Jakob Lena Knebl studierte Mode bei Raf Simons an der Universität für angewandte Kunst Wien und textuelle Bildhauerei bei Heimo Zobernig an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie leitet heute als Professorin die Abteilung für Transmediale Kunst sowie das Institut für Bildende und Mediale Kunst der Angewandten. Ihre Arbeiten waren zuletzt etwa im mumok, im Lentos Museum Linz oder dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt zu sehen. Ashley Hans Scheirl entwickelte nach Studien in Wien und London ein umfangreiches Werk aus den Bereichen Film, Performance, Sound und Malerei. 

Symbiose

Nach dem gemeinsamen Auftritt bei der 59. Biennale in Venedig hatten Knebl und Scheirl weitere große gemeinsame Ausstellungen, etwa bei der Biennale in Lyon (2019/20), im Kunsthaus Bregenz (2020/21) sowie zuletzt im Palais de Tokyo, Paris (2023/24). 

Der Oskar-Kokoschka-Preis ist einer der wichtigsten Preise für bildende Kunst in Österreich. Er wird alle zwei Jahre von einer zehnköpfigen Jury unter Vorsitz der Rektorin der Universität für angewandte Kunst Wien vergeben, ist mit 20.000 Ꞓ dotiert und wird seit 1980 vom Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung gestiftet. Der Preis ergeht für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der bildenden Kunst an nationale oder internationale Künstler*innen und soll statutengemäß am Geburtstag seines Namensgebers Oskar Kokoschka verliehen werden. 

Stipendiatin erstmals gekürt

Bisherige Kokoschka-Preisträger waren etwa Yoko Ono, Peter Weibel, Maria Lassnig oder Monica Bonvicini. Die Schweizer Künstlerin Miriam Cahn, die 2024 mit dem Oskar-Kokoschka-Preis ausgezeichnet worden war, hatte ihr Preisgeld für ein Stipendium gestiftet. Dieses soll einer bildenden Künstlerin, die soeben ihre Ausbildung an der Universität für angewandte Kunst Wien oder der Akademie der bildenden Künste Wien abgeschlossen hat, für ein Jahr die Ausübung künstlerischer Tätigkeit ermöglichen. Aus je drei von den beiden Universitäten nominierten Alumnae aus dem Studienjahr 2024/25 wählte die Jury nun Natalia Gurova als erste Empfängerin dieses Stipendiums aus. Die in Belarus geborene Künstlerin lebt seit 2014 in Österreich. 

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