ORF kann Verlust kleiner halten als prognostiziert

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann
ORF-Generaldirektor Weißmann: gesamtwirtschaftliche Entwicklung als Herausforderung

Der ORF taucht dank Sparmaßnahmen und anderer positiver Faktoren langsam wieder aus den prognostizierten tiefroten Zahlen auf. Das geht aus dem Finanz-Bericht zum 2. Quartal hervor, der diese Woche im Stiftungsrat diskutiert wird. Aufs Ergebnis drückt aber die schwache TV-Werbekonjunktur.

Im Juni warnte ORF-Generaldirektor Roland Weißmann vor einem dicken Minus im Ergebnis 2023. Prognostiziert wurde ein Abgang von 17 Millionen. Mit vor allem kostenseitigem Gegensteuern wurde der auf 10,5 Millionen reduziert. „Die Geschäftsführung des ORF erarbeitet daher laufend kostenseitige Maßnahmen und arbeitet gemeinsam mit der ORF-Enterprise an der Minimierung der Werbeverluste. Ziel ist es, eine weitere Verbesserung des EBTs 2023 zu erreichen“, schreibt Weißmann im Begleitbrief zum Quartalsbericht an die Stiftungsräte.

Schwierige Rahmenbedingungen

Kopfzerbrechen machen wie bei vielen in Österreich die weiterhin auf sehr hohem Niveau stagnierende Inflation und im Vorjahr abgeschlossenen Strom- und Energiepreise. Werbekunden weichen wiederum aufgrund sinkender Reichweiten im linearen TV auf günstigere, verfügbare Bewegtbildanbieter wie Youtube, Instagram oder TikTok aus. Abfangen kann das die gute Nachfrage nach Werbung im Online- und Radiobereich des ORF nur zum Teil. Trotz der gegensteuernden Aktivitäten der ORF-Enterprise müsse angesichts der aktuellen Marktentwicklung davon ausgegangen werden, dass die Werbeerlöse im Gesamtjahr 2023 mit rund 16 Mio. Euro erheblich unter Plan liegen werden, heißt es zum Quartalsbericht.

Positiv auf die ORF-Budgetsituation wirkt sich aus, dass die Zahl jener, die noch ein paar GIS-lose Monate mitnehmen wollen, ehe der ORF-Beitrag kommt, geringer ausfällt, als erwartet.

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