"Nur noch ein kleiner Gefallen": Wieder sehr abstrus, wieder ziemlich witzig

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Die Fortsetzung des Thrillers "Nur ein kleiner Gefallen" spielt diesmal auf Capri und hat wieder jede Menge unwahrscheinliche Wendungen auf Lager. Aber auch Martinis. Ab heute auf Amazon prime.

„Nur einen kleinen Gefallen“ sollte Stephanie ihrer Freundin Emily tun. Auf ihren Sohn aufpassen, ein Schulkollege ihres Sohns. Doch Emily, mit der Stephanie so viele Martinis und Geheimnisse geteilt hat, tauchte nicht mehr auf, um ihr Kind abzuholen. Diese kuriose Wendung setzte im Thriller „Nur ein kleiner Gefallen“ 2018 die so spannende wie abstruse Handlung in Gang. Inzest und eine eineiige Zwillingsschwester spielten da etwa eine Rolle, und da weiß man eh schon. Normalerweise. Der Film überraschte aber: Er war frech, unanständig und sehr lustig.

Jetzt auch mit Mafia

Das lag auch an den Hauptdarstellerinnen: Anna Kendrick als naives Mütter-Blog-Mauerblümchen, das sich neuen Herausforderungen und (eigenen Wahrheiten) stellt und Blake Lively als mörderische Luxusbiene, die statt einem Gewissen auf smarte Gags und feudale Mode setzt. Ab sofort ist auf Amazon nun die Fortsetzung, sie heißt – natürlich – „Nur noch ein kleiner Gefallen“, verfügbar. Sie spielt fünf Jahre nach den Geschehnissen, über die Stephanie ein Buch geschrieben hat. Bei einer Lesung taucht erstaunlicherweise Emily auf – erstaunlich, weil sie eigentlich wegen Mordes im Gefängnis sein sollte. Aber: „Unser Justizsystem ist im Arsch“, erklärt sie Stephanie kurz. Mehr interessiert sie, warum sich das Buch nicht besser verkauft. Als wäre das ein Affront gegen sie.

Potentieller Bestseller

Sie lädt Stephanie zu ihrer Hochzeit auf Capri ein. Die erwartet eine Falle, kommt aber trotzdem mit, weil ihre Agentin meint, das wäre doch ein tolles zweites Buch – wenn sie es überlebt.

Im italienischen Setting ist dann alles dabei, was man erwartet (Mafia, riesige Sonnenhüte) und auch, was nicht. Es taucht noch mehr irre Familie von Emily auf (Mutter und Tante in unterschiedlichen Gin-Intoxikationsniveaus) und es passieren sagenhaft unglaubwürdige Dinge. Dazwischen giften sich die Menschen mit amüsanten One-Linern an. Das ist unterhaltsamer, als man sich erlauben will. Und das war ja schon das Erfolgsrezept des ersten Teils.

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