Im Salzburger Universum statt auf Urlaub

Am Dienstag wurde Anna Netrebko in Salzburg für ihre Darstellung der Giovanna d’Arco in der gleichnamigen Verdi-Oper gefeiert. Am Mittwoch präsentierte sie ebendort ihre neue CD namens „Verdi“ (DG) – eine Hommage an den Jahresregenten mit Auszügen aus der in Salzburg aufgeführten Rarität, aber auch aus „Trovatore“, „Macbeth“, „Don Carlo“ etc. Gianandrea Noseda leitet das Orchester des Teatro Regio.
Auf dem „Troubadour“-Ausschnitt ist sie im Duett mit Rolando Villazón zu hören, mit dem sie 2005 in Salzburg einen Triumph in der „Traviata“ gefeiert hatte. „Ich bin wahnsinnig dankbar, dass Rolando mit mir gesungen hat. Ob wir das in Zukunft öfters tun werden, weiß ich noch nicht. Unsere Repertoire ist recht verschieden. Aber natürlich sollte man nie nie sagen“, erzählt sie.
Salzburg hält sie für ein „kleines Universum für sich, jeder Musiker träumt davon, Teil dieser Welt zu sein. Hier passieren wunderbare Dinge. Aber jedes Jahr, wenn ich hierherkomme um zu arbeiten, frage ich mich vor allem, warum ich mir das antue, anstatt Ferien zu machen.“ Dass sie weiterhin regelmäßig in Salzburg zu hören sein wird, dementierte sie aber nicht.
2016 wird Netrebko, deren Stimme zuletzt dunkler und dramatischer wurde, in Dresden erstmals die Elsa in Wagners „ Lohengrin“ singen, Christian Thielemann wird dirigieren. „Vor Jahren habe ich bereits ein Blumenmädchen in ,Parsifal‘ gesungen. Aber das ist der erste große und wichtige Auftritt in einer Wagner-Oper.“
Das einzige Problem sei, „dass ich das komplizierte Wagner-Deutsch lernen muss, das bereitet mir noch Sorgen. Aber ich arbeite hart, damit ich es schaffe“, sagte sie zur dpa.Von Mozart hätte sie sich „weg entwickelt, obwohl ich seine Musik besonders liebe“. Mozart werde „von vielen Sängern mittlerweile einfach besser gesungen“.
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