Die auch als „Botschafterin der Musik, die Wien im Herzen trägt“ Gewürdigte erwies sich als solche beim vorangehenden Konzert mit dem Mahler Chamber Orchestra. Zwischen zwei Klavierkonzerten von Mozart brillierten dessen Bläser mit Leoš Janáčeks Spätwerk „Mládi“ („Jugend“). Seit 2016 ist Uchida diesem Klangkörper, bei dem erstklassige Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Welt zusammenkommen, verbunden.
Wie sehr alle davon profitieren, lässt diese Pianistin immer wieder mit ihren Mozart-Interpretationen hören. Auch im Musikverein. Das ist Kammermusik in ihrer nobelsten Erscheinung feingliedrig geführt. Glasklar ist Uchidas Anschlag, ihre Finger tänzeln virtuos über die Tasten, was für eine Gestalterin. Das klingt alles so leicht. Das Seufzen der Streicher im langsamen Satz vermittelt Sehnsucht, Schmerz. Orchester und Solistin agieren in absoluter Harmonie.
Die setzt sich beim C-Dur-Konzert, KV 467, das mit dem berühmten Andante, fort. Virtuos changiert das Orchester zwischen feinsten Akzenten und dem auftrumpfenden Marschthema. Klar wie ein Gebirgsbach ist Uchidas Spiel. Die Töne perlen, fulminant die Kadenzen. Der populäre langsame Satz legt sich in weichen Wogen über den Saal. Innig, zartfühlend, schwebend die eingängigen Klavierpassagen. Uchida lässt diese Musik atmen. Da gibt es kein Pathos, sondern pure Poesie und veritables Mozart-Glück.
Die Zugabe, eine Preziose, eines von Schönbergs Klavierstücken, fügt sich ideal an das vorangegangene Ereignis. Ovationen.
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