Die neuen Wiener „Tatort“-Helden stehen fest

Es ist die derzeit heißeste Personalakte im ORF. Im KURIER-Gespräch über seine ROMY-Nominierung war es daher zuletzt kein Thema, dass Laurence Rupp als aussichtsreichster Anwärter auf die Rolle des neuen „Tatort“-Kommissars aus Wien gilt.

Laurence Rupp 2018 im Kinofilm „Cops“
Nachfolger von Krassnitzer und Neuhauser: Neues "Tatort"-Ermittlerduo steht fest
Doch aus verlässlicher Quelle erfuhr der KURIER nun, dass Rupp ab 2027 in die Fußstapfen von Harald Krassnitzer treten soll – freilich in einer neu gestalteten Rolle. Und auch seine Kollegin im neuen „Tatort“-Ermittlerduo dürfte feststehen: Mit Miriam Fussenegger soll es eine ehemalige „Buhlschaft“ sein, die künftig gemeinsam mit Rupp ermittelt.
Eine offizielle Bestätigung ist vom ORF nicht zu bekommen, bevor das neue Wiener „Tatort“-Team Ende des Jahres präsentiert werden soll, wie es bei der Programmpräsentation im September hieß.
Angekündigte Verjüngung
Mit dem 38-jährigen Rupp und Fussenegger, die am Sonntag ihren 35. Geburtstag feiert, soll es die angekündigte Verjüngung in der österreichischen Ausgabe des TV-Krimi-Klassikers geben. Gemeinsam spielten die beiden etwa 2018 im Kinofilm „Cops“, in dem Rupp die Hauptrolle eines traumatisierten WEGA-Beamten spielte. Fussenegger wiederum sammelte ab 2015 in den oberösterreichischen ORF-Landkrimis Erfahrungen als TV-Polizistin.
Der Wiener Rupp beherrscht einerseits das Idiom der Bundeshauptstadt, ist aber durch die Netflix-Serie „Barbaren“ auch einem internationalen Publikum bekannt, was bei den bundesdeutschen „Tatort“-Sehern sicher kein Nachteil ist. Am öftesten werde er in Berlin – wo er derzeit lebt – aber auf „Vorstadtweiber“ angesprochen, sagt er, seit auch Netflix die ORF-Kultserie im Programm habe.

Miriam Fussenegger 2022 im Landkrimi „Zu neuen Ufern“.
Dreh mit Deneuve für Rupp "eine große Freude"
Aktuell dreht Rupp, der für seine Rolle als mordender Milliardär in der Kino-Gesellschaftssatire „Veni Vidi Vici“ für die ROMY als beliebtester Schauspieler nominiert ist, in Österreich und Bayern für Marie Kreutzers neuen Film „Gentle Monster“. Darin spielt er einen Vater, der mit seiner Familie aufs Land zieht. Seine Schwiegermutter spielt keine Geringere als die französische Kinolegende Catherine Deneuve. Und seine Ehefrau, die erfahren muss, dass ihr Gatte Darstellungen von sexualisierter Gewalt an Kindern auf dem Computer hat, verkörpert die französische Starschauspielerin Léa Seydoux, bekannt aus den Bond-Filmen „Spectre“ und „Keine Zeit zu sterben“. Dem KURIER erzählte Rupp: „Sie ist bodenständig, clever und hat Witz. Es ist für mich eine große Freude.“
Eine Freude, die er schon kommendes Jahr bei „Tatort“-Dreharbeiten mit Miriam Fussenegger haben könnte. Was die beiden noch gemeinsam haben: Beide wurden am Max Reinhardt Seminar ausgebildet. Rupp war von 2013 bis 2017 Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, danach wechselte er ans Berliner Ensemble. Kollegin Fussenegger spielte ohne feste Bindung an zahlreichen Bühnen, im Sommer 2016 übernahm die Linzerin mit 25 Jahren als zweitjüngste der Geschichte die Rolle der Buhlschaft im Salzburger „Jedermann“, es war die letzte Saison mit Cornelius Obonya.
Im Kino war sie etwa 2023 in der Komödie „Hals über Kopf“ an der Seite von Otto Jaus zu sehen, zudem hat Fussenegger Auftritte in vielen TV-Produktionen („Walking on Sunshine“, „Alles Finster“, „Alpentod “).

Noch drei Fälle mit Eisner und Fellner - nächster im Dezember
Bis Ende 2026 sind allerdings noch die amtierenden Ermittler Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser in drei „Tatort“-Krimis zu sehen. Der Fall „Der Elektriker“ (Regie: Harald Sicheritz; Drehbuch: Roland Hablesreiter und Petra Ladinigg) führt Moritz Eisner und Bibi Fellner in ein Pflegeheim und wird am 14. Dezember auf ORF 2 ausgestrahlt. Noch in Produktion sind der Fall „Sonne auf uns“ von Katharina Mückstein (Regie und Drehbuch), wo es um einen Mord in einer sozialpädagogischen WG geht, und „Dann sind wir Helden“ (Regie: Christopher Schier; Drehbuch: Stefan Hafner, Thomas Weingartner) – was schließlich auch zum Motto des letzten Eisner/Fellner-Falls werden soll.
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