Island nimmt wegen Israel nicht am Wiener Song Contest teil
Als mittlerweile fünftes Land wird auch Island nicht am nächstjährigen Eurovision Song Contest in Wien teilnehmen. Das teilte der Sender RÚV am Mittwochnachmittag nach einer Sitzung mit. Wie schon im Falle von Spanien, den Niederlanden, Slowenien und Irland ist der Stein des Anstoßes für diese Entscheidung, dass die European Broadcasting Union (EBU) kürzlich den Weg für die Teilnahme Israels freigemacht hat.
"Angesichts der öffentlichen Debatte in unserem Land und der Reaktionen auf die EBU-Entscheidung vergangene Woche ist klar, dass weder Freude noch Frieden im Falle einer Teilnahme von RÚV bei Eurovision herrschen würden", teilte Generaldirektor Stefán Eiríksson nach der Zusammenkunft mit. Während des Treffens hatte sich eine propalästinensische Kundgebung vor dem RÚV-Sitz für den isländischen Rückzug stark gemacht.
"Glückwunsch Island!"
"Die Sache ist nun entschieden, und die Isländer wissen jetzt, dass wir nicht beim Song Contest teilnehmen werden - aus Gründen, die jeder kennt. Und ich persönlich sage: Glückwunsch Island!", hieß es von RÚV-Aufsichtsratschef Stefán Jón Hafstein.
Am Dienstag hatte bereits der isländische Kultur- und Medienminister Logi Einarsson gegenüber RÚV festgehalten, dass es bedauerlich wäre, wenn Island teilnähme, jetzt wo feststehe, dass Israel nicht ausgeschlossen wird. Das sei aber seine private Meinung, er wolle sich nicht in Angelegenheiten des Senders einmischen.
Island war Wackelkandidat
Der isländische Sender hatte als Wackelkandidat gegolten. Die Direktion wollte am Mittwoch und damit dem letztmöglichen Tag für eine Anmeldung zum Megaevent entscheiden, ob eine Teilnahme erfolgt oder nicht.
Bereits zuvor abgesagt haben Spanien als einer der "Big Five", Slowenien, Irland und die Niederlande. Die European Broadcasting Union (EBU) ging zuletzt davon aus, dass in etwa 35 Rundfunksender teilnehmen werden. Noch vor Weihnachten werde die gesamte Teilnehmerliste veröffentlicht, hieß es.
In der Vorwoche war die Entscheidung gefallen, dass Israel beim Eurovision Song Contest 2026 mitmachen darf. Dem war eine Abstimmung der Mitglieder der European Broadcasting Union (EBU) über ein neues Regelwerk vorangegangen, die eine direkte Abstimmung über die Teilnahme nicht mehr nötig machte. Allerdings hatten als Reaktion darauf Spanien, Niederlande, Slowenien und Irland bekannt gegeben, dass sie deswegen nicht am Bewerb teilnehmen.
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