Song-Contest-Teilnahme der Ukraine in Turin bestätigt

Die für die Organisation des Eurovision Song Contest (ESC) zuständige Europäische Rundfunkunion EBU bestätigte die Teilnahme der ukrainischen Band Kalush Orchestra beim diesjährigen Wettbewerb in Turin. Die ESC-Ausgabe in der norditalienischen Stadt soll dem Weltfrieden gewidmet werden, teilten die Organisatoren laut der römischen Tageszeitung "Il Messaggero" (Dienstagsausgabe) mit.
"Die ukrainische Delegation hat alle Termine einhalten können. Sie ist dabei, ein Back Up-Video für ihre Performance zu drehen, für den Fall, dass die Delegation oder Teile von ihr nicht in Turin anwesend sein können", sagte die für den ESC zuständige Managerin von RAI, Simona Martorelli.
Ukraine laut Buchmachern vor Italien
Laut Buchmachern ist die Ukraine der Favorit auf den Sieg beim diesjährigen Song Contest. Internationale Wettanbieter prognostizieren damit auch eine Solidaritätsbekundung Europas im Ukraine-Krieg.
Der Anbieter Unibet etwa bot am Montag die Siegquote 2 an, zahlt also bei 10 Euro Einsatz im Falle eines Sieges der Ukraine 20 Euro aus. Mitte Februar war die Ukraine, die sich in einem der Halbfinals (10. und 12. Mai) noch für das Finale am 14. Mai qualifizieren muss, in einem Gesamtranking einiger Buchmacher noch im Mittelfeld positioniert.
Auf dem zweiten Platz lagen Mahmood & Blanco (Siegquote 4,25), die in Turin mit ihrem Song "Brividi" das Gastgeberland Italien vertreten. Die Sänger gewannen im Februar das traditionelle Musikfestival von Sanremo - und haben laut der Buchmacher gute Chancen, den Erfolg von Måneskin zu wiederholen. Die Band hatte 2021 erst das Festival in Sanremo und dann auch den Eurovision Song Contest gewonnen.
Auf Platz 3 lag Schwedens Starterin Cornelia Jakobs, die mit dem Song "Hold Me Closer" ins Rennen geht (Siegquote 8). Deutschlands Teilnehmer Malik Harris ("Rockstars") befand sich am Montag unter den insgesamt 40 Nationen, die mittlerweile alle ihren ESC-Beitrag gemeldet haben, im Ranking auf Platz 24 (Unibet-Siegquote 151) von 40 Plätzen. Die Buchmacher lagen mit den ESC-Spitzenplätzen oft richtig.
ESC vom Ukraine-Krieg geprägt
Der Song Contest ist schon jetzt stark vom Ukraine-Krieg geprägt. So rückte Kalush Orchestra für die ursprüngliche Kandidatin Alina Pash nach. Hintergrund waren offene Fragen zu einer Reise der Sängerin auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim im Jahr 2015. Russland wurde nach der Invasion in die Ukraine durch den ESC-Veranstalter vom diesjährigen Song Contest ausgeschlossen.
Für Österreich treten 2022 in Turin LUM!X und Pia Maria mit "Halo" an. Die beiden Halbfinals sind für den 10. und 12. Mai programmiert, das Große Finale wird am 14. Mai über die Bühne gehen. Als Moderatoren fungieren neben dem italienischen TV-Presenter Alessandro Cattelan die beiden Popstars Mika und Laura Pausini.
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