RTL verliert seinen bekanntesten Nachrichtenmoderator
Einer der renommiertesten Fernsehmoderatoren Deutschlands verabschiedet sich aus der Nachrichtenwelt: Der gebürtige Frankfurter ist seit dem 30. März 1992 Chefmoderator von "RTL aktuell". Von 2004 bis 2014 war er zugleich Chefredakteur des Kölner Privatsenders. Vielen Zuschauerinnen und Zuschauern ist vor allem seine Moderation während der Anschläge vom 11. September 2001 in Erinnerung. Diese siebeneinhalbstündige Live-Strecke gilt als Sternstunde des Fernseh-Journalismus. Er erhielt in seiner Laufbahn zahlreiche Ehrungen, etwa den Grimme-Preis Spezial, den Deutschen Fernsehpreis, den Bayerischen Fernsehpreis und den Publikums-Bambi.
Letzte Sendung im August
„Ich werde dieses Jahr 66. Ist dann auch mal gut", sagte RTL-Anchorman Peter Kloeppel im Stern: "Ende August ist meine letzte Sendung.“ Kloeppel kündigte an, künftig größtenteils in den USA leben zu wollen, um mehr Zeit mit seiner Frau und seiner Tochter verbringen zu können. „Meine Zeit in den USA fühlte sich an wie ein angenehmes Abklingbecken. Dort kennen sie mich nur als Peter aus Deutschland, nicht als Fernsehmensch.“
Auch Ulrike von Groeben hört auf
Ab und zu werde er möglicherweise Projekte wie die Investigativ-Reihe „Durchleuchtet“ drehen, aber keine tagesaktuelle Moderationsrolle mehr in den Nachrichten übernehmen. Zudem sagte Kloeppel im Interview, dass auch für seine Kollegin Ulrike von der Groeben der Abschied bei „RTL Aktuell“ ansteht: „Sie werde ich vermissen. Sie ist viel lauter und lustiger als ich, viel impulsiver. Sie hat immer einen Spruch parat, kennt sich im Sport gut aus. Sie bringt alles mit, was ich nicht so gut kann. Ich freue mich jedes Mal, sie zu sehen. Das war mehr als 30 Jahre lang so. Jetzt geht eine Ära zu Ende. Für uns beide.“
Auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte eine RTL-Sprecherin beide Personalien. Der Sender werde sich zur Nachfolge von beiden zu gegebener Zeit äußern.
"Es war nicht geplant"
Kloeppel sagte im Stern-Gespräch, er sei Journalist geworden, „weil ich das Gefühl hatte, dass ich das ganz gut kann. Ich bin zunächst politischer Reporter in Bonn geworden, danach Korrespondent in New York. Dass mir die Moderatorenrolle angetragen wurde, war eine Dreingabe. Es war nicht geplant. Was ich mir aber gesagt habe: Wenn ich Nachrichtenmoderator werde, will ich der Beste sein.“
Zu seinem Image als nüchterner Nachrichtenmann sagte Kloeppel: „Manchmal würde ich auch gerne mehr aus mir rausgehen im Fernsehstudio. Ich bin das nicht, ich weiß. Aber ich gebe offen zu: Ich wäre manchmal gerne so anarchistisch wie Jan Böhmermann.“ Ihm imponiere, wenn jemand Weltpolitisches satirisch aufarbeite. „Das sind manchmal die Momente, in denen ich denke: Mensch, wenn du nochmal was Neues machen würdest, dann was Verrücktes.
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