Müssen Sie viele Kommentare auch löschen?
Sagen wir so: Ich lade auch keine Leute zu mir nach Hause ein, die mich beleidigen. Sie können ihre Kommentare gerne auf den öffentlichen Seiten von Magazinen oder so schreiben, aber nicht bei mir.
Wie würden Sie den Job Reality-TV-Darstellerin eigentlich beschreiben?
Als Künstlerin.
Und diese Kunst besteht aus …?
... mich selbst darstellen, mich selbst mit der Öffentlichkeit teilen. Die Leute unterhalten, was mein ganzes Privatleben umfasst.
Sie machen aktuell bei „Forsthaus Rampensau“ von ATV mit. Davor waren Sie im RTL-Dschungelcamp und in zahlreichen anderen Formaten. Wie legen Sie so eine Show mental an? Man ist unter Beobachtung, muss liefern und kann die Situationen aber nicht kontrollieren.
Es überrascht mich selber auch, dass ich echt viel aushalte. Ich bin wirklich sehr geduldig und bin auch empathisch. Und ich bin auch nicht wirklich nachtragend.
Wie war Ihr Aufenthalt im „Dschungelcamp“? Da ist ja die Bild-Zeitung mit an Bord, was alles noch einmal intensiver macht.
Das „Dschungelcamp“ selber war supercool. Aber als ich dann raus gekommen bin und den Schnitt mitbekommen habe, war das nicht schön. Mich hat ja niemand verteidigen können und erklären, dass es eigentlich gar nicht so eins zu eins war wie in den Szenen, die im Endeffekt gezeigt wurden.
Nehmen Sie das dann auch ernst? Es ist ja nur Show.
Ja, es ist Show, aber wenn man jeden Tag Tausende Nachrichten bekommt und im Internet für Dinge, die nicht stimmen, fertiggemacht wird, tut das natürlich weh. Das will niemand.
Hass hin oder her: Sie stehen mit Ihrer Laufbahn auch für Selbstbehauptung und -ermächtigung. Sehen Sie sich selbst als eine feministische Identifikationsfigur?
Ich muss mich nicht mit allem auf der Welt beschäftigen. Das ist auch ein Label. Männerfeindlich bin ich jedenfalls nicht. Aber grundsätzlich glaube ich schon, dass ich mich sehr für Frauen einsetze und Frauen auch beibringe, für sich selbst einzustehen.
Wie haben Sie das für sich gelernt?
Indem ich, seit ich 17 bin, zerpflückt und beleidigt werde. Aber so lange meine Freunde und meine Familie mir sagen, dass ich ein guter Mensch bin, ist mir egal, was Fremde über mich sagen. Und ich bin ein guter Mensch.
Wenn Sie eine 16-jährige Schwester hätten, die überlegt, in eine Realityshow zu gehen. Was würden Sie ihr raten?
Man muss sich halt wirklich bewusst sein, ob man das für den Rest seines Lebens will und was man daraus macht. Ich merke, dass viele Leute heutzutage denken sich: „Ich gehe ins Fernsehen, dann bin ich bekannt, verdiene gut Geld und das war’s.“ Aber das ist es nicht. Es ist ein Fulltime-Job, also psychisch superanstrengend und superschwierig.
Was war Ihre tiefste Krise in dem Zusammenhang?
Über das mache ich mir nicht so Gedanken. Aber nach jeder Show mache ich gefühlt eine Therapie.
Gehen Sie wirklich in Therapie oder ist das Koketterie?
Jeder sollte in Therapie gehen. So wie ich mich schminke, weil ich schön sein will, oder ins Fitnesscenter gehe, weil ich fit sein will, will ich mich um meinen Geist und mein seelisches Wohlbefinden kümmern. Und gehe in Therapie.
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