"Poker Face" 2: Die Gefahr von Kroko-Abführmittel

Natasha Lyonne in "Poker Face" Staffel 2.
In Staffel 2 von „Poker Face“ spielt Natasha Lyonne wieder Columbo.

Eigentlich keine schlechte Gabe, stets zu wissen, ob jemand lügt. Blöd nur, wenn man dadurch in kriminelle Machenschaften verstrickt wird, aus denen man sich eigentlich lieber raushalten wollte. So geht es Charlie Cale (Natasha Lyonne), der liebenswürdig-chaotischen Protagonistin von „Poker Face“.

In der ersten Staffel bescherte ihr der Einsatz besagter Fähigkeit den Zorn eines zwielichtigen Casino-Bosses – und zwang sie zu einer abenteuerlichen Flucht quer durch die USA, auf der sie im Columbo-Stil skurrile Morde aufklärte. Nun ist Charlie zurück (Staffel 2 ist seit dieser Woche bei Sky zu sehen). Die Sache mit dem Casino-Boss hat sich zwar erledigt, dafür ist nun Mafia-Oberhaupt Beatrix Hasp hinter ihr her. Und so geht der Roadtrip weiter, auf dem Charlie diverse Gelegenheitsjobs – von der Geisterbahnmumie bis zur Filmleiche – annimmt, um über die Runden zu kommen. Dabei wird sie wieder unfreiwillig, aber mit umso größerer Leidenschaft zur Detektivin.

In schönster Retro-Optik und mit prominenten Gaststars wird ein Fall pro Folge erzählt. Cynthia Erivo spielt zum Auftakt gleich fünf verschiedene Schwestern, unter denen sich eine Mörderin befindet. Katie Holmes und Giancarlo Esposito sind als Bestatter-Ehepaar zu sehen, in dessen Haus gerade eine Mordszene für einen Film gedreht wird, als tatsächlich jemand zu Tode kommt. Und Kumail Nanjiani gibt einen Polizisten, der dank seines Haus-Krokodils zum Social-Media-Star avanciert ist und nun mit einem Abführmittel für Reptilien Bekanntschaft macht.

Poker Face

Welche Schwester sitzt hier? Natasha Lyonne und Cynthia Erivo

Das Reizvolle an „Poker Face“ (erdacht von „Knives Out“-Schöpfer Rian Johnson) ist aber nicht die Suche nach dem Täter oder der Täterin – die lernt das Publikum zu Beginn jeder Episode kennen. Spannend wird es, sobald sich Charlie Cale mit ihrer lässigen Art als menschlicher Lügendetektor der Sache annimmt und scheinbar unwichtige Details richtig zusammenfügt. Dazu kommen interessante, weil unglamouröse Schauplätze mitten im Nirgendwo Amerikas und unkonventionelle Charaktere. Auch wenn in der neuen Staffel ein Fall mal nicht so sitzt – es ist ein großer Spaß, hier zuzusehen.

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