Presse-Chefredakteur Nowak an Schmid: "Jetzt musst du mir beim ORF helfen"

"Presse"-Chefredakteur Rainer Nowak.
Chats zwischen "Presse"-Chefredakteur und Kurzzeit-ÖBAG-Chef aufgetaucht. WKSta soll von Verfolgung absehen.

Das Handy des skandalumwitterten Ex-ÖBAG-Chefs brachte auch einen Austausch mit Presse-Chefredakteur Rainer Nowak zu dessen ORF-Ambitionen hervor: Am 26. März 2019 erkundigt sich Nowak bei Schmid, wie sein Hearing für die Funktion des Alleinvorstands der Bundesbeteiligungsholding Öbag gelaufen sei, berichtet der Standard. „Super“ und „echt gut“, antwortet Schmid „happy“ – was Nowak „sehr freut!!“. Schmid darauf: „Jetzt du noch ORF-Chef“/„Alter – dann gehts aber ab“/„Danke für alles“ Nowak: „Ehrensache. Jetzt musst du mir bitte beim ORF helfen.“ Schmid: „Unbedingt.“ Hat es hier einen Deal zwischen Nowak und Schmid gegeben? Nowak auf KURIER-Anfrage: „Ich habe nie einen Deal mit Thomas Schmid gehabt.“

Empfehlung, Anzeige nicht weiter zu verfolgen

Eine anonyme Anzeige bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKSta) gegen Nowak ist laut dessen Anwalt Johannes Zink vor der Zurücklegung durch die Anklagebehörde. Der Vorwurf lautete, Nowak habe für seine Lebensgefährtin Valerie Hackl interveniert, die später Austro Control-Chefin wurde und im Gegenzug wohlwollende Berichterstattung in der Presse in Aussicht gestellt. Zink erklärte nun, die WKStA habe von der Einleitung eines Verfahrens abgesehen und empfehle den Oberbehörden, die Anzeige zurückzulegen. ORF-Chef wurde im Endeffekt Roland Weißmann.

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