Bisschen grenzwertig
Nun wird „Dave“ mit acht neuen Episoden weitererzählt, was den Kabarettisten und Schauspieler David Scheid natürlich erst einmal freut: Er ist erleichtert, denn er sei die ganze Zeit in einer unangenehmen Warteposition gewesen, wie er dem KURIER erzählt. „Aber das ist eben Part of the Game. Die Entscheidungsträger am Küniglberg haben sich vielleicht nicht so einfach getan, weil der Dave schon ein bisschen grenzwertig unterwegs ist“, sagt Scheid und lacht.
Trotz der Zwangspause von fast drei Jahren hat er „den Dave “ natürlich nicht verlernt. Diese Figur war für Scheid immer präsent, da er hin und wieder für die Sendung „Willkommen Österreich“ im Einsatz war – zum Beispiel auf der Wiener Wiesn oder bei Mausi Lugners Geburtstagsfeier.
Die Fortsetzung von Daves Geschichte nimmt in der ersten Folge gleich ordentlich an Fahrt auf: Als er zu einem Besuch seiner Mutter im Gefängnis ausrückt, erfährt er, dass er (Achtung, Spoiler!) kein Einzelkind ist. Anstatt sich aber darüber Gedanken machen zu können, taucht „der Bastard“ (O-Ton Dave), also der Chefinspektor Clerici (Christian Clerici) samt Durchsuchungsbefehl wieder auf und beschlagnahmt Daves Laptop.
Darauf befinden sich zwar keine brisanten Mails oder Chats, die ihn irgendwie belasten könnten, dafür aber sein neuer Song, nichts anderes als ein Welthit, der alles in seinem Leben zum besseren ändern würde. Daves Ziel ist es natürlich, den Laptop rasch wieder zu bekommen. Dafür haut er sich auch ordentlich ins Zeug.
Bei den Dreharbeiten genießt David Scheid zwar keine Narrenfreiheit, aber die Einschränkungen seitens des ORF halten sich in Grenzen. „Es kam zum Beispiel die Bitte, dass ich nicht zu viel huste, spucke und rotze. Wenn man sich die erste Folge der zweiten Staffel ansieht, wird man sehen, dass ich mich nicht daran gehalten habe“, sagt der 39-Jährige spitzbübisch. Und fügt hinzu: „Klar sind wir dabei oft nicht wohnzimmertauglich, loten die Grenzen des guten Geschmacks aus. Aber man muss diese Figur einfach so zeigen, wie sie ist. Wenn die Nase läuft, kein Taschentuch vorhanden ist, macht der Dave eben einen Bauernschnäuzer. Ist das den Menschen zumutbar? Meiner Meinung nach, ja. Weil jeder, der Fußball schaut, sieht das auch. Und darüber regt sich niemand auf. Wir wollen damit einfach die Welt so zeigen, wie sie in gewissen Kreisen ist – und wie sie sonst im Fernsehen nur selten zu sehen ist“, sagt Scheid, der mit der Kunstfigur Dave – abgesehen von der Tollpatschigkeit – nicht viel gemeinsam hat.
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