Musikmarkt Österreich: Ohne Streaming geht fast gar nichts mehr

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Eine Halbzeitanalyse mit Wachablöse: Seit 25 Jahren lag der Umsatz durch Platten wieder über jenem von CDs.

Es ist eine Nachricht, die man durchaus als bahnbrechend bezeichnen kann: In Österreich wurden – zum ersten Mal seit 25 Jahren – im ersten Halbjahr wieder mehr Vinyl-Schallplatten als CDs verkauft. Das lag aber nicht am sensationellen Absatz von Vinyl, der leicht rückgängig ist, sondern daran, dass immer weniger CDs über den Ladentisch wandern bzw. produziert werden. Wäre da nicht der kräftig wachsende Streamingsektor, würde der Musikmarkt (nicht nur in Österreich) seit vielen Jahren stark schrumpfen.

Linkin Park

Im 1. Halbjahr wurden hierzulande von Jänner bis Juni insgesamt 99,6 Mio. Euro für Streaming-Abos (wie Spotify, Apple, Tidal, Amazon) ausgegeben. Das ist ein Plus von 9 Prozent. In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden in Summe 11,4 Mrd. Songs gestreamt, das sind um 8,6 Prozent mehr als in der ersten Jahreshälfte 2024. Damit sorgen die Musik-Streaming-Angebote bereits für rund 88 Prozent der Gesamtumsätze von 113,2 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 6,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, wie aus den vom Musikwirtschaftsverband IFPI am Freitag veröffentlichten Zahlen hervorgeht.

Was die Verkaufscharts betrifft, war „From Zero“, das neue Album von Linkin Park, die erfolgreichste Platte im 1. Halbjahr, gefolgt von Rainhard Fendrichs „Wimpernschlag“ und „Hit Me Hard And Soft“ von US-Superstar Billie Eilish. Aus Österreich schafften es auch noch Schlagersängerin Melissa Naschenweng mit „Alpenbarbie“ (4. Platz) und die Wiener Philharmoniker unter Riccardo Muti mit dem Neujahrskonzert (10. Platz) in die besten Zehn.

Bei den Singles hatte „Wackelkontakt“ des deutschen Sängers Oimara die Nase vorn, vor „Apt.“ von Rosé & Bruno Mars und „Tau mich auf“ von Zartmann. Mit „Verwandtschaftstreffen“ kam Rian als einziger heimischer Act in die Top Ten.Weise

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