"Exxpress" erhält erstmals Förderung für Qualitätsjournalismus

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Die Kronen Zeitung erhält ein Zehntel der mit 20 Mio. Euro dotierten Förderung für heimische Medien.

Zusammenfassung

  • Das umstrittene Medium Exxpress erhielt erstmals 41.300 Euro aus der Qualitätsjournalismusförderung.
  • Ein Zehntel der 20 Mio. Euro Förderung ging an die Kronen Zeitung, circa 1,9 Mio. Euro.
  • Das Gesetz zur Fördervergabe basiert auf redaktionellen Strukturen, ohne Qualitätsbeurteilung der Inhalte.

Das Boulevard-Onlinemedium Exxpress kommt erstmals in den Genuss von Fördermitteln aus der Qualitätsjournalismusförderung. Die rund 41.300 Euro sorgten bereits im Vorfeld für Aufsehen, gilt das Medium doch als umstritten. Der KURIER berichtete.

Ein Zehntel der Fördermittel entfällt auf die Kronen Zeitung, wie aus den durch die KommAustria veröffentlichten Förderentscheidungen hervorgeht.

Fördertopf: Keine Qualitätsbeurteilung per Gesetz

Der mit rund 20 Mio. Euro gefüllte Fördertopf wurde erstmals 2024 ausgeschüttet und zielt darauf ab, die Vielfalt textbasierter Nachrichtenmedien und auch reiner Onlinemedien zur Wahrung des demokratiepolitischen Diskurses und der Meinungsvielfalt zu unterstützen. Das Gesetz knüpft die Förderwürdigkeit vorwiegend an redaktionelle Strukturen und Rahmenbedingungen wie die Anzahl festangestellter Redakteurinnen und Redakteure, das Themenspektrum und eine Mindesterscheinungshäufigkeit. 

Eine Qualitätsbeurteilung der jeweiligen Inhalte sehe das Gesetz nicht vor, heißt es von der zuständigen Kommunikationsbehörde. Formuliert werden allerdings Ausschlussgründe von der Förderung wie der Aufruf zum Kampf gegen Demokratie oder Rechtsstaat, die wiederholte Aufstachelung zu Hass oder rechtskräftige Verurteilungen wegen Verstößen gegen bestimmte Strafgesetze. 

Alle Medien, die Förderung erhalten, erfüllen die gesetzlichen Voraussetzungen, wurde in der Aussendung versichert.

Förderungen für Medien im Überblick

Die Kronen Zeitung steht an der Spitze der geförderten Medien. Der Boulevardriese erhält mit rund 1,9 Mio. Euro in etwa ein Zehntel des gesamten Fördervolumens. Zählt man sämtliche Titel der Regionalmedien Austria (Mein Bezirk, Der Grazer, etc.) zusammen, kommt das Medienhaus auf über 3 Mio. Euro an Fördermitteln. 

  • Der KURIER bekommt ca. 1,3 Mio. Euro,
  • die Kleine Zeitung ca. 1,2 Mio. Euro,
  • Der Standard ca. 1,0 Mio. Euro,
  • Die Presse ca. 885.000 Euro und die
  • Die Oberösterreichischen Nachrichten ca. 700.000 Euro.
  • Auch die Boulevard-(Gratis)Blätter Heute (ca. 660.000 Euro) und Österreich/oe24 (ca. 830.000 Euro) wurden bei der Fördervergabe bedacht.

Mehr Informationen dazu hier.

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