Jimmy Kimmel kehrte zurück: Entschuldigung unter Tränen

US-Late Night-Show-Host Jimmy Kimmel ist nach einer abrupten Sendepause in der Nacht auf Mittwoch auf den Schirm zurückgekehrt. In seinem Eröffnungsmonolog thematisierte er die Ereignisse der vergangenen Tage, die zu seiner Absetzung geführt hätten.
Kimmel wurde emotional, als er auf seine Bemerkungen über den Mörder von Charlie Kirk einging: „Es war niemals meine Absicht, den Mord an einem jungen Mann ins Lächerliche zu ziehen“, sagte er unter Tränen. Es sei nie seine Absicht gewesen, einer bestimmten Gruppe die Schuld zu geben. Kimmel sagt außerdem, dass er die Menschen verstehe, die seine Kommentare für unpassend getimed hielten.
Auf einen Appell für Meinungsfreiheit wollte der 57-Jährige aber nicht verzichten. Die Sendung sei nicht wichtig, sagte er und fügte hinzu: "Wichtig ist, dass wir in einem Land leben, in dem es erlaubt ist, eine Show wie diese zu haben." Weiter betonte er: "Ich bin froh, wieder bei der Arbeit zu sein."
Kimmel machte einen Witz über Disney+
Er dankte Disney, ihn wieder on air gebracht zu haben und machte einen Witz über die vielen Protest-Abbestellungen des Streaming Dienstes Disney +: Er öffnete ein gefaltetes Blatt Papier, von dem er sagt, Disney habe ihn gebeten, es vorzulesen: „So reaktivieren Sie Ihr Disney+-Abonnement“.
In der vergangenen Woche hatten Hunderte von Menschen Screenshots ihrer Kündigung des Disney+-Abonnements mit der Überschrift „#boycottDisney“ als Reaktion auf Kimmels Suspendierung gepostet.
Trump feiere es, wenn Menschen ihren Job verlieren
Kimmel kritisierte US-Präsident Donald Trump dafür, dass dieser die Entlassung seiner Late-Night-Kollegen Jimmy Fallon und Seth Meyers gefordert hatte. „Unser Anführer feiert es, wenn Menschen ihre Existenzgrundlage verloren, nur weil er keinen Witz erträgt“, sagte er.
Er fügte hinzu, dass es „unamerikanisch“ und „gefährlich“ gewesen sei, wenn Trump offen dafür eintrat, dass Menschen ihre Jobs verloren.
Erneute Tränen zur Witwe von Charlie Kirk
Unter Tränen rang Kimmel erneut mit seinen Gefühlen und lobte die Witwe Erika Kirk, die Worte der Vergebung bei der Trauerfeier ihres ermordeten Mannes gefunden habe. „Es war ein selbstloser Akt der Gnade … der mich tief berührte“, so Kimmel. Amerika solle sich Erika Kirks Worte als Beispiel nehmen.
Trump kritisiert Kimmel-Comeback
Trump hat das Comeback von Kimmel kritisiert und zugleich mit einem möglichen juristischen Vorgehen gegen den Sender gedroht. Er könne nicht glauben, dass ABC Kimmel seinen Job zurückgegeben habe, schrieb er vor der Ausstrahlung am Dienstagabend (Ortszeit) auf seiner Plattform Truth Social.
Laut Trump spiele Kimmel mit Blick auf die Demokratische Partei "zu 99 Prozent positiven demokratischen Müll". Trump behauptete, Kimmel sei ein Handlanger der Demokraten, und er sprach dabei von einem "illegalen Wahlkampfbeitrag", ohne seine Vorwürfe genau zu erläutern oder Beweise vorzulegen. "Ich denke, wir werden ABC diesbezüglich auf die Probe stellen", fuhr er fort. Als er den Sender das letzte Mal verfolgt habe, habe dieser ihm mehrere Millionen Dollar gezahlt. Dieses Mal klinge es noch lukrativer.
Was ist eigentlich geschehen?
Der Moderator hatte der US-Regierung von Donald Trump vorgeworfen, die Ermordung des Pro-Trump-Aktivisten Charlie Kirk politisch zu nutzen. Nach einer Drohung der Trump-nahen Medienaufsichtsbehörde mit einem Lizenzentzug für ABC verkündete der Sender daraufhin vor das Aus für Kimmels Show.
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