Fehlender Live-Sport: Wie Sky und DAZN reagieren

Sky und DAZN teilen sich die CL-Rechte
Vor allem für Streamingdienst DAZN könnte die Situation zum Problem werden, Monatsabos können pausiert werden.

Bei DAZN gibt es eine eindeutige Meinung. „Scheiß Coronavirus!“, twitterte der Sport-Streamingdienst, der von den Massen-Absagen von Sportveranstaltungen besonders hart betroffen ist. Die Ware, die DAZN bewirbt und verkauft, gibt es derzeit nicht mehr. Anders als beim Pay-TV-Sender Sky stehen auch nicht Serien oder Spielfilme als Alternative bereit - für die Kunden ist das ein Blackout.

„Mehr Live-Sport zeigt keiner“, stand Montagmittag noch auf der Startseite von DAZN. Tatsächlich gibt es notgedrungen nur Darts-Übertragungen von der Premier League, die nächste ist am Donnerstag geplant. Ansonsten behilft sich der Streaminganbieter - wie auch Sky - mit Dokumentationen oder Aufzeichnungen.
Zumindest für einen Teil der Kunden ist das kein Problem.

Wer bei DAZN ein Monats-Abonnement für 11,99 Euro hat, der kann eine Vier-Monats-Pause einlegen oder sogar sofort kündigen. Bei einem Jahres-Abonnement für 119,99 Euro wird es schwierig, denn das musste zu Vertragsbeginn bezahlt werden. „Ein Jahresabo kann nicht pausiert werden“, heißt es bei DAZN.

"Arbeiten mit Hochdruck"

Ob es Kulanzregelungen gibt, ist derzeit offen. Ein Unternehmenssprecher sagte: „Während der beispiellosen Umstände der Coronavirus-Pandemie stehen wir täglich in Kontakt mit Rechteinhabern und Partnern, um die Auswirkungen des Virus auf unsere Branche, unseren Service und unsere Kunden zu verstehen und zu bewältigen.“

Ähnlich sieht es bei Sky aus. Was das zwangsläufige Fehlen von Live-Sport für die Kunden und das Kündigen von Abonnements bedeutet, ist derzeit noch offen. Offiziell heißt es dazu: „Wir sind uns bewusst, dass sich die Situation schnell entwickelt und arbeiten mit Hochdruck daran, auch weiterhin unsere Leistungen für alle unsere Kunden erbringen zu können.“

DAZN besonders betroffen 

Vor allem für DAZN könnte der Blackout beim Live-Sport ein existenzielles Problem werden, weil bei Kündigungen oder Pausen der Monats-Abonnements kein Geld in die Kassen fließt. Zwar spart der Streaminganbieter wie auch Sky teilweise die Lizenzzahlungen für die TV-Rechte, aber die laufenden Kosten bleiben vorerst.

Auch die größtenteils kostenfrei zu empfangenden Eurosport- und Sport1-Angebote sind betroffen. „Um den fehlenden Live-Sport programmlich aufzufangen, werden wir unsere Sendepläne anpassen und etliche der großen Momente noch mal in Erinnerung bringen“, heißt es dazu bei Eurosport.

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