Ein Mann hebt ab … ohne Koffer

Schauspieler Jeff Wilbusch nominiert für die ROMY in der Kategorie "Entdeckung" männlich, sieht die positiven Dinge und ist dankbar für alles Schöne

Es war früh morgens hier in L. A. und schon abends in Wien und ich dachte, so soll der Morgen anfangen – Vienna Calling. Ich war unfassbar glücklich.“ Ist das der Beginn eines neuen Hollywood-Films? Nein! Das waren Jeff Wilbuschs erste Gedanken, als er den Anruf für die Nominierung der KURIER-ROMY von mir erhielt.

Egal in welcher Sprache und in welchem Land, ob auf Deutsch, Englisch oder Jiddisch, ob in Österreich, Deutschland oder den USA, der Mime verkörpert jede Rolle absolut authentisch und speziell auf seine Art. Wie auch aktuell im österreichischen Kinofilm „Schächten“ von Thomas Roth oder in der Netflix-Serie „Unorthodox“. Jeff Wilbusch schafft es, dass ihm die Zuseher mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit folgen. Ich treffe den 35-jährigen Schauspieler kurz nach seiner Ankunft aus seiner Wahlheimat Los Angeles in Wien zu einem Gespräch.

Etwas müde, ohne Koffer, aber mit viel Humor. Ja, der Koffer ging ganz klassisch und so, wie es wohl kein Reisender sich wünscht, verloren. Dennoch macht Jeff Witze darüber. Er sieht wohl eher die positiven Dinge im Leben und ist auch dankbar für alles Schöne, was ihm passiert, wie er es selbst sagt. Er besitzt sämtliche Parameter für den Inbegriff des Superstars, wie wir ihn uns vorstellen: erfolgreich im Filmgeschäft, lebt in L. A., mehr als 50.000 Follower auf Instagram und einen Hang für Mode. Und dennoch ist Jeff ein unfassbar bescheidener, geerdeter und aufmerksamer Mensch. „Ich vergesse nie Gesichter. Wenn du mit mir in der U-Bahn gefahren bist, und ich sehe dich viele Jahre später, erkenne ich dich wieder.“ Und seine Traumrolle? „Das wäre eine, in der ich eine komplette Transformation von Körper und Seele mit einem großen inneren Konflikt erleben dürfte. So eine richtige Grenzerfahrung.“

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