Zauberer aus "Ringe der Macht": "Nicht einfach, das Geheimnis zu bewahren“

Zauberer aus "Ringe der Macht": "Nicht einfach, das Geheimnis zu bewahren“
Das größte aller Serienprojekte geht in die zweite Runde. „Die Ringe der Macht“ erzählt auf Prime Video die Vorgeschichte zu J.R.R. Tolkiens „Herr der Ringe“. Daniel Weyman über seine Rolle des fremden Zauberers.

Amazon-Gründer Jeff Bezos wollte eine große Fantasy-Serie, und er hat sie bekommen. Das Budget für „Die Ringe der Macht“ wird definitiv die Milliardengrenze überspringen. Nach Staffel 1 war das Urteil der Kritiker überwiegend gut, während das Publikum gespalten war. Laut dem Bewertungsportal Rotten Tomatoes war nur rund die Hälfte zufrieden. Nach einem angeblichen internen Leak, wonach weniger als die Hälfte jener US-Kunden, die in die Staffel eingestiegen waren, diese auch beendet hatten, nahmen manche – wie das Forbes-Magazine – sogar das böse F-Wort „Flop“ in den Mund.

Unbestritten ist, dass es zahlreiche Fan-Diskussionen rund um die Charaktere gibt. Am fleißigsten wird darüber debattiert, ob es in der auf fünf Staffeln ausgelegten Serie, die mehr als 3.000 Jahre vor den Geschehnissen in „Herr der Ringe“ spielt, einen Auftritt des beliebten Zauberers Gandalf geben könnte.

Geheimnisumwittert

Die Spekulationen drehen sich naturgemäß um eine besonders geheimnisumwitterte Figur. In Staffel 1 fiel beim Dorf der Harfüße – das sind hobbitartige, kleinere Wesen, ein Fremder vom Himmel, umkränzt von kalten Flammen. Er ging mit den Harfüßen auf Wanderschaft. Zu Beginn von Staffel 2 ist er alleine mit dem Mädchen Nori (Markella Kavenagh) unterwegs.

Was sagt der Darsteller des Fremden, Daniel Weyman, zu dieser Gefährtenschaft, die ihn die meiste Zeit vom anderen Cast trennt?

„Wir hatten viel Spaß da draußen“, erzählt Weyman über die Dreharbeiten auf Teneriffa, die in einer kargen Vulkanlandschaft stattfanden. „Wir haben tatsächlich den Kontakt zu jeder anderen Welt verloren. Es ist seltsam, die Kollegen, mit denen man vorher gedreht hat, nicht zu sehen.“

Ein spezielles Gefühl ereilt aber auch seine Figur, die sich bereits als Istar, also einem Zauberer, entpuppt hat – und überhaupt alle. „Sie haben das Gefühl, dass es gefährlich ist, an ihrem derzeitigen Aufenthaltsort in Mittelerde isoliert zu sein“, sagt Weyman. „Etwas geht vor sich und es kriecht und es wächst und es wird dunkler.“

Zauberer aus "Ringe der Macht": "Nicht einfach, das Geheimnis zu bewahren“

Daniel Weyman bei der Comic-Con in San Diego

Sprachlos wie E.T.

Der Fremde scheint seine Erinnerung komplett verloren zu haben und hat anfänglich überhaupt keine Sprache. Wie man das spielt, wenn man ja auch eine Persönlichkeit vermitteln soll?

Weyman: „Die Showrunner gaben mir einige großartige Referenzen, als ich die Reise begann. Unter den Filmen war „E.T. – Der Außerirdische“ oder „Frankenstein“ aus den 1930er Jahren. Es geht um ein Wesen, das nicht dialogfähig ist, so wie wir es kennen, aber dennoch Charisma hat. Und dann gab es noch Beispiele für Menschen, die ihre Sprache verloren haben.“ Es habe „wirklich Spaß gemacht“ das zu drehen. „Es hat mich gezwungen, auf eine Weise zuzuhören, von der ich denke, dass sie für mich als Schauspieler von Vorteil ist.“

Nun einen Zauberer zu spielen, sei wie ein „wahr gewordener Kindheitstraum“, sagt der Brite, der zuvor kaum im Fantasyfach tätig war. Für ihn als Buben sei die Vorstellung, sich „außerhalb des eigenen Körpers engagieren zu können, was die Energie im Universum angeht“ faszinierend gewesen.

Umso schwieriger ist es also, die Identität seiner Figur geheimzuhalten?

„Schon als wir das erste Mal gecastet wurden, wurden wir gebeten, es nicht herumzuerzählen“, erzählt Weyman. „Modernes Fernsehen funktioniert so, besonders für ein globales Publikum. Eines der schönsten Dinge ist die Möglichkeit, Wendungen in einer Story so zu enthüllen, das jeder sie selbst erleben kann. Es ist also nicht einfach, die Geheimnisse zu bewahren, aber ich verstehe, warum es gemacht wird.“

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