So geht es bei "Die Ringe der Macht" weiter: Fantasyvergnügen mit Angsteffekten

Zentrale Gegenspieler: Charlie Vickers als Sauron, Morfydd Clark als Galadriel 
Acht neue Folgen: Nachdem in Staffel 1 das Schattenreich Mordor entstand, wird es nun richtig düster in Mittelerde.

Eine der spannendsten Figuren der ersten Staffel war der Anführer – oder „Vater“ – der Orks: Adar, der elbischen Ursprungs ist. Dass die Showrunner J. D. Payne und Patrick McKay diesen schwermütigen Schurke eingeführt hatten, gab Ihnen die Möglichkeit, sich für die Auflösung, wer denn nun Oberbösling Sauron sei, viel Zeit zu lassen. Vor der zweiten Staffel kam aber Joseph Mawle abhanden. Der britische Schauspieler, der Adar eindrucksvoll verkörperte, gab an, andere Karrierewege gehen zu wollen. Die Rolle wurde mit Sam Hazeldine neu besetzt. Eine gute Wahl, dennoch braucht es naturgemäß etwas Zeit, bis man sich ans neue Gesicht gewöhnt hat.

Ein neues Gesicht bekommt auch Sauron (Charlie Vickers), der im Zweiten Zeitalter die Fähigkeit zur Gestaltwandlung besitzt. Er tritt nun nicht mehr als Halbrand (möglicher König der Südlande) auf, sondern als blonder Elb Annatar. Er umgarnt mit allerlei Schmeichelei den Elbenschmied Celebrimbor (Charles Edwards). Saurons Ziel ist ja, dass unter den „Ringen der Macht“ auch der „eine Ring“ geschmiedet werden soll, der „dem Dunklen Herrn auf dunklem Thron“ gehört (der im Dritten Zeitalter in die Hände der Hobbits fällt).

Die ersten drei neuen Folgen sind erneut in gemächlichem Tempo inszeniert. In epischer Breite wird das Geschehen aufgespannt. Den Elben, die bereits ihre drei Ringe erhalten haben, wird bewusst, dass es mit dem Frieden in Mittelerde vorbei ist. Hochkönig Gil-galad lässt einen Boten nach Eregion schicken, um Celebrimbor vor Sauron zu warnen.

Im Inselreich Númenor muss ein neuer König her. Oder eine Königin. Doch Tar-Míriel hat mit sehr modern anmutenden Problemen zu kämpfen. Ihre Gegner versuchen die Kriegsmüdigkeit des Volkes auszunutzen - in Staffel 1 hatte man im Kampf gegen Adars Horden Hilfe geleistet.

Was bisher zu sehen war, lässt wieder auf großes Fantasy-Vergnügen hoffen, für düstere Angst-Effekte sollte man gewappnet sein. Selbst das Zwergenreich, dass üblicherweise für Aufheiterung sorgt, ist – nach einem Erdbeben – in völliger Dunkelheit versunken.

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