"Athena" ist ein französischer Thriller von Romain Gavras, dem Sohn des berühmten griechisch-französischen Regisseurs Costa-Gavras ("Z"). Der Film feierte bei den diesjährigen Festspielen in Venedig Premiere und ist seit Ende September bei Netflix zu sehen.
Im Mittelpunkt stehen drei Geschwister mit algerischen Wurzeln aus einem Pariser Vorort. Ihr Leben ändert sich schlagartig, als ihr jüngster Bruder Idir stirbt. Er soll von Polizisten zu Tode geprügelt worden sein, ein Video der Tat macht die Runde. Die Polizei gibt an, dass es sich bei den Tätern nicht um Beamte handelt, sondern um Rechtsextreme in Uniform. Doch das will niemand glauben.
Idirs Brüder reagieren unterschiedlich: Während Abdel um Frieden bemüht ist, sinnt Karim auf Rache – und stachelt die Bewohner der Athena-Siedlung auf. Es kommt zu Straßenschlachten zwischen der Polizei und jungen Männern aus dem Viertel. Bald weiten sich die Krawalle auf die ganze Stadt aus.
"Athena" sei keine Analyse über die Vororte oder die Polizei und auch keine soziologische Studie, hält Regisseur und Co-Autor Gavras in einem Statement zum Film fest. Inspiriert sei er von griechischen Tragödien worden. "Athena" könne zu jeder Zeit spielen, da Geschichte sich wiederhole: Jeder Krieg basiere auf einer Lüge und es gebe immer Kräfte, die Konflikte schüren.
Von der ersten Szene an regiert in "Athena" der Ausnahmezustand. Der Film besteht aus langen, hektischen Einstellungen ohne Schnitt und aus düsteren Szenen voller Molotow-Cocktails, Waffengewalt, Rauch und Feuer. Netflix hat ihn ab 16 Jahren freigegeben. Auf der Bewertungsplattform "Rotten Tomatoes" zählt der Film 83 % positive Kritikerwertungen und 69 % beim Publikum.
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