Kommen und Gehen beim Altaussee-Krimi: Schon dritter Gasperlmaier

Kommen und Gehen beim Altaussee-Krimi: Schon dritter Gasperlmaier
ServusTV meldet den Drehstart für den sechsten Altaussee-Krimi. Mit zwei prominenten Neuzugängen. Die Personalfluktuation bei der Reihe ist bemerkenswert.
Diese Woche starten die Dreharbeiten für den sechsten Altaussee-Krimi. ServusTV setzt mit "Letzter Stollen" die Krimireihe fort. Die Dreharbeiten finden laut einer Aussendung im März und April im Ausseerland und Hallein statt. In die Rolle des schrulligen Dorfpolizisten Franz Gasperlmaier schlüpft für diesen Fall erstmals Johannes Zeiler ("Letzter Wille"). An seiner Seite als Kommissarin Dr. Beate Braun ermittelt Martina Gedeck ("Die Wand"). Außerdem dabei in Teil 6 sind u.a. Nicole Beutler, Gerhard Ernst und Aglaia Szyszkowitz. Die Ausstrahlung der Krimi-Verfilmung folgt voraussichtlich im Herbst 2025. 
 

Dritter Gasperlmaier

Es ist bereits die zweite Neubesetzung der Rolle des Gasperlmaier. Nach zwei Folgen sagte Cornelius Obonya Adieu und führt dafür im KURIER künstlerische Gründe ins Treffen, außerdem habe er Teile der Berichterstattung auf ServusTV „nicht mittragen“ wollen. Ihm folgte 2022 Johannes Silberschneider, der drei Teile als Gasperlmaier absolvierte.

Wechsel bei Kommissarinnen

Bei den Kommissarinnen - jeweils mit dem Titel "Dr." geschmückt - gab es noch häufigere Wechsel. Lisa-Lena Tritscher (Dr. Renate Kohlross, Folgen 1-2), Barbara Kaudelka (Dr. Beate Weiss, Folge 2), Eva Herzig (Dr. Agathe Herzog, Folge 3), Caroline Frank (Dr. Jolante Schwarz, Folge 4) und Nina Proll (Dr. Renate Roth, Folge 5) gaben einander die Klinke in die Hand. In der Romanvorlage, den Krimis von Herbert Dutzler, zieht sich die Rolle der Frau Dr. Kohlross hingegen durch alle bisherigen Bücher.
Kommen und Gehen beim Altaussee-Krimi: Schon dritter Gasperlmaier

Zeiler und Gedeck mit Regisseur Julian Pölsler (2.v.re.) und ServusTV-Intendant Ferdinand Wegscheider

Für Idee, Regie und Drehbuch zeichnet erneut Regisseur Julian Pölsler ("Die Wand") verantwortlich. Gegen Pölsler wurden vor rund einem Jahr in einer #MeToo-Doku Vorwürfe erhoben. In dem NDR-Film "Gegen das Schweigen" hatten u. a. Schauspielerinnen und Schauspieler über Machtmissbrauch und Übergriffe in Theater und Film berichtet. Pölsler war einer von zwei österreichischen Regisseuren, die namentlich genannt worden waren.

In einem Statement vom März 2024 verwies Pölsler darauf, dass die gegen ihn vorgebrachten Vorwürfe "sehr lange zurück" liegen würden, teilweise mehr als 15 bzw. 20 Jahre. Der auch auch durch seine "Polt"-Filme bekannte Regisseur ließ verlauten: "Ich möchte prinzipiell festhalten, dass ich bei allen meinen Filmen im Ringen um die höchste Qualität meiner Filme am Drehort in manchen Situationen sicherlich in der Vergangenheit mitunter zu heftig, zu emotional und zu laut gegenüber manchen SchauspielerInnen und Teammitgliedern reagiert habe." Er unterstrich aber, dass er danach meistens das Gespräch gesucht und sein Bedauern zum Ausdruck gebracht habe. Auch mit den Schauspielern und Schauspielerinnen, die in der NDR-Doku zu Wort kamen, wollte er das Gespräch suchen und die Geschehnisse aufarbeiten und sich entschuldigen.

In dem Statement ging Pölsler auch auf konkrete Vorwürfe ein, etwa die Beschwerde einer Schauspielerin aus den Altaussee-Krimis in Bezug auf seine Art der Regieführung. Mit ihr habe er bereits damals gesprochen und im Anschluss abermals gedreht: "Bei unserem gemeinsamen zweiten Dreh habe ich eine andere Regieführung gewählt und dieser Dreh ist ohne Schwierigkeiten harmonisch verlaufen und sie hat ihre Rolle sehr gut gespielt. Ich habe ihr das auch ausdrücklich gesagt und mit ihr ein Gespräch vereinbart, in dem wir über eine weitere Zusammenarbeit auf Basis dieser friktionsfreien Art und Weise der Dreharbeit sprechen werden", so der Regisseur im Vorjahr. 

Wechsel bei Produzenten

Auch im Bereich der Produktion gab es bei den "Altaussee-Krimis" mehrfache Wechsel. Teil 1 und 2 wurden von der Film AG koproduziert, dann stieg die Film AG aus und die Coop99 ein. Einzige Konstante seit Start der Reihe im Jahr 2020: Die Juwel Film Production GmbH mit Alleingesellschafter Julian Pölsler. Bei Teil 6 koproduziert seine Juwel Film nun allein mit dem Sender ServusTV, die Coop99 ist nicht mehr an Bord.

Kommentare