Londoner Museum öffnet aus Protest als Supermarkt
Das Londoner Designmuseum hat einen Kniff gefunden, wie es trotz der bestehenden Coronaregelungen öffnen kann: Anders als in gewöhnlichen Museen dürfen die Besucher dieses Museums die ausgestellten Kunstwerke berühren und kaufen. Der Geschenkeshop des Museums wurde dafür kurzerhand zum "weltgrößten von Künstlern entworfenen Supermarkt" erklärt.
Eigentlich müssen in England Museen noch mindestens bis zum 17. Mai geschlossen bleiben - während Fitnessclubs, Friseure und Pubs schon wieder geöffnet sind. Doch in dem Designmuseum im Londoner Westen werden nun Alltagsprodukte wie Reis und Kaffee sowie Gesichtsmasken eigens von Nachwuchskünstlern liebevoll gestaltet und verpackt - und so zum Verkauf angeboten. Die Erlöse der nur fünftägigen "Supermarkt-Aktion", die noch bis Sonntag geht, sind für Künstler und Designer gedacht.
Nach den Worten von Museumsdirektor Tim Marlow soll die Ausstellung auch Fragen stellen, was im Leben als wesentlich betrachtet werde. Seit dem 12. April ist der Verkauf von sogenannten nicht lebenswichtigen Waren in England wieder zugelassen. Ist Kreativität nicht wesentlich?", fragt Marlow. "Es geht auch darum, wer profitiert, wer sponsert, und um Austausch ebenso wie um Kultur." Mit seinem neuen Konzept weise das Museum auf das "Spaß-Element" hin. Nicht wesentliche Dienstleister dürften längst wieder öffnen, während die Museen weiter warten müssten.
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