Leopold Museum: Leopold geht, Leopold folgt

Elisabeth Leopold, Diethard Leopold
Elisabeth Leopold soll Stiftungsvorstand verlassen, Finanzministerium holt Saskia Leopold für Agnes Husslein.

Weichenstellung im Leopold Museum: Elisabeth Leopold, Witwe des Museumsgründers Rudolf, soll vorzeitig ihren Sitz im Stiftungsvorstand verlassen. Damit würde die Familie Leopold ihre Stimme im Gremium verlieren. Jedoch besetzt der türkise Finanzminister Magnus Brunner einen der zwei vom Finanzministerium beschickten Sitze mit einem Familienmitglied der Leopolds: Enkeltochter Saskia Leopold folgt auf Agnes Husslein, die den Vorstand mit 1. März verlässt, wurde dem KURIER im Ministerium bestätigt.

Elisabeth Leopold, die in der kommenden Woche (am 3. März) 96 Jahre alt wird, hat eigentlich einen Sitz auf Lebenszeit. Aber bereits im KURIER-Interview ließ sie anklingen, sich „gerne langsam ins Privatleben zurückziehen“ zu wollen, wie sie im September sagte. Und sie sprach sich damals dafür aus, dass weiterhin ein Familienmitglied im Vorstand sitzen solle.

Doch eigentlich verlierte die Familie Leopold ihren Sitz im Vorstand, wenn sich Leopold zurückzieht: Künftig werden zwei Vorstandssitze vom Finanz- und zwei vom Kulturministerium beschickt, der fünfte Sitz – Elisabeths – entfiele. Laut einem Sprecher des Museums gebe es „Gespräche“ über den Rückzug.

Ein Sitz im Vorstand ist jedenfalls frei: Denn Agnes Husslein-Arcos Funktionsperiode läuft mit 28. Februar aus. Da noch im Frühjahr das von Husslein geleitete Horten-Museum eröffnet werden soll, verzichtet sie auf eine Verlängerung.

Dass nun ein Familienmitglied der Leopolds entsendet wird, sei ein "bewusstes Signal", dass der Finanzminister "an einem guten und konstruktiven Verhältnis zur Stifter-Familie interessiert ist“, hieß es von Beteiligten zum KURIER.

Saskia Leopold ist studierte (in Wien und New York) Juristin und Kunsthistorikerin und im Förderverein des Museums, dem sogenannten „Salon Leopold“, tätig. Fachlich ist die Rechtsanwältin (Kanzlei CMS) auf geistiges Eigentum spezialisiert, mit einem Fokus (von mehreren) auf Kulturrecht.

Sie hat auch das Belvedere beim "Kuss"-NFT, einer Aufsehen erregenden Marketing-Aktion, unterstützt. „Die fachliche Qualifikation ist unbestritten und das war das wesentliche Kriterium", hieß es.

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