Kultur-Holding NÖKU: Nachfolgerin für Paul Gessl gefunden

Paul Gessl
Die Vertragsunterzeichnung scheint nur mehr eine Formalität, offizielle Bekanntgabe aber erst Ende November.

Hermann Dikowitsch, Leiter der Abteilung Kunst und Kultur des Landes Niederösterreich, steht wohl vor einer der zentralsten Personalentscheidungen. Denn es muss eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für Paul Gessl, den Chef der Niederösterreich Kulturwirtschaft GmbH (kurz NÖKU) gefunden werden.

Gessl nahm im Laufe der letzten 25 Jahre als Sprecher der Geschäftsführung immer mehr Kulturinstitutionen unter seine Fittiche, darunter auch einige einst recht marode. Gegenwärtig umfasst die Holding rund 40 künstlerisch eigenständige Betriebe – vom Festspielhaus St. Pölten bis zur Bühne Baden, vom Rainer Museum in Baden bis zum Nitsch Museum in Mistelbach, vom Festival Grafenegg bis zu den Festspielen Reichenau. Das Erstaunliche war: Gessl beeindruckte mit direktem Körpereinsatz, er war bei fast jeder Premiere oder Eröffnung.

Aber im Sommer entschloss er sich, seine „Funktion mit Ende August 2026 und dem Erreichen des Pensionsalters zurückzulegen“. Im Juni wurde daher der Job ausgeschrieben. Bis zum Ende der Bewerbungsfrist (Mitte September) gingen knapp 50 Bewerbungen ein. Es folgte ein dreistufiges Auswahlverfahren mit zwei Hearing-Runden. Und nun pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Die Verträge mit der Gessl-Nachfolgerin sind mehr oder weniger unterschriftsreif. Der NÖKU-Aufsichtsrat werde am 28. November in der Generalversammlung Cornelia Lamprechter präsentieren.

PRÄSENTATION DER NEUEN GESCHÄFTSFÜHRUNG DES MUMOK: HELLBERG / MAYER / LAMPRECHTER

April 2024: Staatssekretärin Andrea Mayer (Mitte) präsentierte Fatima Hellberg als mumok-Direktorin (ab diesem Herbst) - und verlängerte den Vertrag von Geschäftsführerin Cornelia Lamprechter (re.)

Lamprechter ist derzeit Geschäftsführerin des Museums Moderner Kunst (mumok) in Wien; erst im April 2024 hatte die damals zuständige Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer ihre Vertragsverlängerung bekannt gegeben – zusammen mit der Bestellung von Fatima Hellberg als Direktorin: Cornelia Lamprechter stehe für Kontinuität in administrativen und wirtschaftlichen Belangen, sie werde der neuen künstlerischen Geschäftsführung einen nahtlosen Einstieg ermöglichen. Dieser wurde nun vollzogen: Hellberg gab am Freitag ihre erste Programmpressekonferenz.

Und so wird Lamprechter nach zehn Jahren – und damit eher als gedacht – das mumok verlassen. Um in gewisser Weise zurückzukehren: Lamprechter war vor ihren Wien-Jahren u. a. Geschäftsführerin der zur NÖKU gehörenden Kunstmeile Krems BetriebsgmbH gewesen, zu der die dortige Kunsthalle, das Karikaturmuseum, das Forum Frohner und die Landesgalerie gehört ...

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