Konzerthaus-Chef Matthias Naske verlässt MusicAeterna-Foundation

Matthias Naske
Ihm wurde zwar versichert, dass sich keine russischen Oligarchen im Kreis der Gönner befänden. Dennoch verlässt er den Stiftungsrat.

Der Blogger Axel Brüggemann skandalisierte kürzlich, dass Matthias Naske, der Intendant des Wiener Konzerthauses, ehrenamtliches Stifungsratsmitglied der in Liechtenstein gegründeten "MusicAeterna Foundation" ist. Es handelt sich dabei um eine nicht gewinnorientierte, gemeinnützige Stiftung mit dem Ziel, Konzerte des Dirigenten Teodor Currentzis und seiner Ensembles (Orchester und Chor) zu ermöglichen.

Als problematisch gilt in Zeiten des Russland-Boykotts, dass die "MusicAeterna"-Ensembles in St. Petersburg beheimatet sind - und von der russischen, teilstaatlichen VTB-Bank mitfinanziert werden. Sogleich wurde gemutmaßt, dass die Stiftung Geld von russischen Oligarchen bekommen haben könnte.

Mathias Naske hatte nur eine Bitte von Currentzis erfüllt; nun stellte er sich - im Gespüräch mit dem KURIER - die Frage, ob er das Mandat vielleicht zu blauäugig angenommen hatte. Er fragte daher in Liechtenstein nach. Die Anwältin der Stifung konnte ihn jedoch beruhigen: "Die Stiftung hat nie Gelder aus russischen staatlichen Institutionen oder dem russischen Staat nahestehenden Betrieben erhalten. Sie hat ihre Tätigkeit mit Konzerteinnahmen und Spenden von privaten Gönnern finanziert." Auf nochmalige Nachfrage präzisierte sie: "Die Haupteinnahmen der Stiftung stammen aus den Konzertveranstaltungen in Europa. Keine russischen Oligarchen befinden sich im Kreis unserer privaten Gönner."

Dennoch dürften die Anwürfe Matthias Naske zum Umdenken bewogen haben. Gegenüber der „Presse“ sagte er: „Ich werde mich aus dem Stiftungsrat zurückziehen.“ Ob ihm dieser Schritt nahegelegt worden sei, verneinte Naske gegenüber dem KURIER. Es sei, so seine Erkenntnis, unwichtig, ob er in diesem Gremium sitzt oder nicht. Denn er hätte nie etwas mit der Geschäftsführung zu tun gehabt.

Kommentare