"Klassik unter Sternen" übersiedelt: Neue Bühne für Garanča

Dress rehearsal for the 66th Vienna Opera Ball
„Klassik unter Sternen“ übersiedelt von Göttweig nach Grafenegg.

Es ist ein Fixpunkt am Beginn der Sommerferien. Das Konzert von Elina Garanča auf der Bühne im Stift Göttweig. „Klassik unter Sternen“ mit dem Kloster als Kulisse und den Glocken zur Einstimmung ist seit 17 Jahren ein fester Bestandteil des niederösterreichischen Konzert-Spielplans und für viele Menschen ein Muss in ihrem Kulturkalender.

Im kommenden Jahr wird das Konzert aber erstmals nicht mehr auf dem Göttweiger Berg stattfinden. Wie die Veranstalter bekannt gegeben haben, wird „Klassik unter Sternen“ in Zukunft auf der Bühne des Wolkenturms in Grafenegg stattfinden. Wie zu erfahren war, sind es hauptsächlich wirtschaftliche und organisatorische Gründe, die zu diesem Schritt geführt haben.

So heißt es in einer Aussendung: „Die gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich verändert. Die Folgen von Covid und die Ukrainekrise belasten den Veranstaltungsbereich, zugleich wächst der gesellschaftliche Anspruch an ökologisches und nachhaltiges Handeln. Damit das Erfolgsformat ,Klassik unter Sternen’ auch in Zukunft bestehen kann, braucht es künstlerische Exzellenz und ökologische Verantwortung. Dies vereine Grafenegg.“

Mit anderen Worten: Es war nicht mehr wirtschaftlich und auch nicht nachhaltig, nur für einen Abend Unmengen an Technik zum Stift Göttweig zu transportieren. Dazugekommen ist die immer schwierige Verkehrssituation für die vielen Besucher. Trotz der vielen Shuttle-Dienste, die eingesetzt worden waren. In Grafenegg sei das nun einfacher, so die Information.

Für Elina Garanča war das Stift Göttweig immer ein ganz besonderer Platz, wie sie wiederholt gesagt hat. Das bekunden auch die Veranstalter (AMI Promarketing): „Die Jahre auf Stift Göttweig waren von besonderen Emotionen geprägt. Vor allem die Gastfreundschaft von Abt Columban Luser, im letzten Jahr von Abt Patrick Schröder und der gesamten Ordensgemeinschaft der Benediktiner.“

Weitere Sternstunden

Man blicke mit „großem Dank und Ehrfurcht“ auf 17 Jahre außergewöhnliche Konzerterlebnisse zurück. Wie man hört, soll es Elina Garanča nicht leicht gefallen sein, den Göttweiger Berg als Veranstaltungsort aufzugeben. Das Programm, das in Zukunft in Grafenegg geboten wird, ist ähnlich angelegt wie bisher. Elina Garanča wird weiterhin mit „Friends“ für einen besonderen Konzertabend sorgen. Karel Mark Chichon wird wieder das Symphonieorchester der Volksoper Wien dirigieren.

Inwieweit es mit dem Wechsel dennoch auch eine strategische Neuausrichtung geben wird, soll Mitte November im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden.

Nichtsdestotrotz wird bereits diese Woche (22. Oktober) mit dem Kartenvorverkauf für den Auftritt in Grafenegg begonnen werden. Neu ist, dass das Konzert nicht an einem Mittwoch, sondern am Samstag, 4. Juli, stattfinden wird.

Übrigens: Was Elina Garanča in Göttweig immer als ganz besonders empfunden hat: Dass nach dem finalen „Ave Maria“ bewusst niemand applaudiere und „wir alle mit unseren eigenen Gedanken heruntergehen von diesem Hügel“, sagte sie bei einer Pressekonferenz. Das gebe es nirgends sonst auf der Welt. Für Grafenegg wird man sich da einen neuen Abschluss für „Klassik unter Sternen“ einfallen lassen müssen.

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