Die Hollywood-Formel: Das sind die wichtigsten Kino-Blockbuster des Sommers
Na, das fängt ja gut an: Der Kinosommer startet mit einem veritablen Flop. „Elio“, der neue Pixar-Film, der auch in Österreich schon zu sehen ist, hat laut New York Times den schlechtesten Start in der Geschichte des einst supererfolgreichen Animationsstudios hingelegt. 21 Millionen Dollar nahm der Film demnach am Startwochenende in den USA ein, 30 Prozent weniger als das bisherige Pixar-Schlusslicht „Elemental“.
14 Millionen Dollar spielte „Elio“ im Rest der Welt ein. 250 Millionen Dollar hat der Film gekostet.
Es ist ein ominöser Start in den Kinosommer. Diese Zeit war einst eine der wichtigsten für die Studios, der Sommerblockbuster eine wichtige Einnahmenquelle. 45 Prozent der Jahreseinnahmen wurden in dieser Zeit erzielt. Doch diese ist nun ordentlich unter Druck.
Unbekannter Hit
Vor der Pandemie hatten sich die Kinoeinnahmen derart aufgeschaukelt, dass es nun anhaltend schwierig scheint, daran anzuschließen. Die Dollarmilliarde bei den Einnahmen ist eine Art magische Grenze geworden. Heuer wurde sie noch nicht überschritten. Zumindest nicht von Hollywood. Denn ja, es gibt einen wirklich einnahmenstarken Filmhit. Den aber hat hierzulande und auch in den USA kaum jemand gesehen: „Ne Zha 2“ hat fast 1,9 Milliarden Dollar eingespielt – mehr als 95 Prozent davon aber in dem Land, aus dem er stammt, China.
Die Hollywood-Ware tut sich ungleich schwerer, die hochgesteckten Erwartungen zu erfüllen. Deren Spitzenreiter ist der „Minecraft“-Film (953 Millionen Dollar weltweit), der an den Megaerfolg des gleichnamigen Computerspiels mit einigen mittellustigen Witzen anschließt. Gefolgt wird er von der Realverfilmung von „Lilo & Stitch“ (910 Millionen). Der mit viel Marketingaufwand in die Kinos gebrachte letzte „Mission: Impossible“-Teil ist mit knapp 541 Millionen Dollar schon einigermaßen abgeschlagen.
Insgesamt aber liefen die letzten drei Monate gut für Hollywood. Das zweite Quartal brachte einen dringend nötigen Aufschwung bei den Gesamteinnahmen, auch wenn kein Film auf individuellem Rekordkurs ist.
Umso gespannter richten sich die Augen auf den Sommer 2025.
Diese publikumsträchtigen Filme starten im Sommer in Österreich:
- „F1 –Der Film“: 25. 6.
- „M3GAN 2.0.“: 26. 6.
- „Jurassic World: Die Wiedergeburt“: 2. 7.
- „Superman“: 9. 7.
- „Die Schlümpfe: Der große Kinofilm“: 12. 7.
- „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“: 18. 7.
- „The Fantastic Four: First Steps“: 23. 7.
- „Die nackte Kanone“: 31. 7.
- „Freakier Friday“: 7. 8.
- „Das Kanu des Manitu“: 14. 8.
- „Downton Abbey: Das große Finale“: 11. 9.
Hollywood hat noch die Erinnerung an den Sommer 2024 im Genick. Denn da floppten einige jener Filme, von denen viel erwartet wurde. Hollywood spürte die Nachwirkungen des Streiks und den Druck, den die Streamingabos auf den Kinobesuch ausüben. Und die Studios kamen nicht aus der Fortsetzungsfalle: Neun der zehn einnahmenstärksten Filme 2024 (und die gesamten Top 3) waren Fortsetzungen bzw. Neuverfilmungen bekannter Stoffe. Wie lange man damit Menschen vom Heimkino weglocken wird können, ist eine der großen Fragen des Business. Vor allem auch, weil das Exklusivfenster der Kinos immer kürzer wird: Wer nur ein wenig Geduld hat, kann viele der Filme alsbald im Streaming sehen.
Dinos sollen es richten
Drei Filme durchbrachen 2024 die Milliarden-Grenze („Alles steht Kopf 2“, „Deadpool und Wolverine“, „Moana 2“), die Gesamteinnahmen der Branche sanken aber um drei Prozent.
Das mit den Neuauflagen ist auch diesen Sommer nicht viel anders. Große Hoffnungen setzen die Kinos auf den neuen „Jurassic World“-Film, „Die Wiedergeburt“ mit Scarlett Johansson.
Und auch Superman fliegt wieder: Ein neuer Reboot der Superhelden-Story mit David Corenswet in der Titelrolle wird stark beworben.
Ebenso ins Einnahmenrennen geht der Formel-eins-Film „F1“ mit Brad Pitt, Damson Idris und Javier Bardem.
Natürlich dürfen weitere Superhelden („The Fantastic Four: First Steps“) sowie weitere Fortsetzungen und Neuauflagen („Die nackte Kanone“ mit Liam Neeson, „Bad Guys 2“) nicht fehlen. Im deutschsprachigen Raum erhofft man viel Interesse für „Das Kanu des Manitu“.
Es ist ein Angebot, das übermäßige Begeisterung schwer macht: Fortsetzungen sind eher Studiodienst nach Vorschrift, mit originalen, neuen Stoffen – siehe „Elio“ – wiederum sind die Menschen schwer zu motivieren: Viele Kinobesucher wollen von vornherein sicher sein, dass sich die Ausgaben und der Aufwand lohnen. Pixar tröstet sich derweil: „Elemental“ hat nach dem schlechten Start auch noch fast 500 Millionen Dollar eingespielt.
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