Josef Haslinger neuer PEN-Präsident

Josef Haslinger neuer PEN-Präsident
Der österreichische Autor Josef Haslinger ist der neue Präsident der Schriftstellervereinigung PEN.

Der österreichische Autor Josef Haslinger ist neuer Präsident der Schriftstellervereinigung PEN. Der 57-Jährige wurde am Freitag in Marburg an die Spitze der Organisation gewählt. Haslinger setzte sich in der Stichwahl mit 59 von 109 Stimmen gegen zwei Mitbewerber durch: gegen die Buchpreis-Trägerin Ursula Krechel ("Landgericht") und den Literaturwissenschaftler Thomas Rothschild. Haslinger, der als Professor am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig lehrt und unter anderem mit seinem Roman "Opernball" bekannt wurde, tritt die Nachfolge von Johano Strasser an, der elf Jahre im Amt war.

Zu seinen wichtigsten Aufgaben zählte Haslinger, der Organisation zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen. "Die Bedeutung, die PEN in der Öffentlichkeit hat, lässt zu wünschen übrig." Zu seiner Wahl sagte er: "Ich habe es für möglich gehalten." Nicht, weil er das Amt den anderen Kandidaten nicht zugetraut hätte, sondern "weil ich dachte, es gibt vielleicht viele Mitglieder, die alles neu besetzt haben wollen".

Regula Venske neue Generalsekretärin

Die PEN-Mitglieder wählten zudem Regula Venske zur neuen Generalsekretärin, die das Amt von Herbert Wiesner übernimmt. Franziska Sperr ist nun neue Vizepräsidentin sowie Beauftragte für Autoren im Exil ("Writers in Exil"). Sie folgt auf Christa Schuenke. Sascha Feuchert wurde als Vizepräsident und Beauftragter für Autoren im Gefängnis ("Writers in Prison") bestätigt.

Johano Strasser sagte in seiner Abschiedsrede: "Wenn man elf Jahre lang Präsident des PEN-Zentrums ist, wird es höchste Zeit abzutreten." Er hob unter anderem die Bedeutung des Exil-Programms hervor, mit dem PEN verfolgte Autoren unterstützt.

Die mehr als 130 Mitglieder des deutschen PEN-Zentrums tagen noch bis Sonntag im hessischen Marburg. Das deutsche PEN-Zentrum ist eines von mehr als 140 weltweit. Die Organisation engagiert sich für die Freiheit des Wortes und will eine Stimme verfolgter Schriftsteller sein.

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